Hagen. Die Stadt Hagen hat sich bei den Corona-Infizierten verzählt. Hier die Hintergründe der peinlichen Statistik-Panne.

Eine peinliche Panne in ihrer täglichen Corona-Statistik hat die Stadt Hagen am Wochenende eingeräumt: Offenkundig sind seit Jahresbeginn die Infizierten-Zahlen viel zu niedrig dargestellt worden. Bei der intensiven und kritischen Auseinandersetzung mit den bislang erhobenen Daten sei aufgefallen, dass es eine Diskrepanz zwischen den Neuinfektionen und der Angabe „Aktuelle Fälle“ in der bislang veröffentlichten Corona-Grafik gebe, räumte die Stadt ein.

Durch einen Übertragungsfehler beim Abziehen der genesenen und verstorbenen Personen habe sich die in der Grafik angegebene Zahl der aktuellen Fälle seit dem Jahreswechsel fortlaufend von der tatsächlichen Zahl der aktuell Infizierten entfernt: So sei bis zum Wochenende eine Diskrepanz von mehr als 130 Fällen aufgelaufen. Der Statistikfehler wurde umgehend behoben, so dass die Zahl der Infizierten aktuell mit 385 wieder deutlich höher liegt.

Entschuldigung der Amtsleiterin

„Für diesen Fehler in der Statistik entschuldigen wir uns ausdrücklich“, sagt Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen. „Transparenz und Richtigkeit haben besonders in Krisenzeiten höchste Priorität, daher möchten wir die Situation umgehend richtigstellen und erklären.“ Die Differenz bei den aktuellen Fällen habe zu keinem Zeitpunkt Auswirkungen auf die Berechnung der 7-Tage-Inzidenz gehabt, die Neuinfektionen wurden stets korrekt erfasst, betont die Amtsleiterin. Auch die übermittelten Daten an das Robert Koch-Institut seien stets richtig gewesen – „lediglich die Berechnung der aktuell Infizierten für die durch die Stadt Hagen veröffentlichte Grafik war falsch“.

Darüber hinaus kündigt die Stadt an, bis zum Ende dieser Woche das anbieten zu wollen, was sie bislang immer abgelehnt hat: Infektionszahlen nach Stadtbezirken sowie Angaben zu den Virusmutationen und Infektionsketten. Dazu sollen künftig regelmäßig Grafiken und Erklärungen auf www.hagen.de zur Verfügung gestellt werden. Um dem Informationsbedürfnis der Bürger nachzukommen, transparente Einblicke zu gewähren und geltende Coronaregeln nachvollziehbar zu machen, habe die Stadt Hagen ein mehrköpfiges Team aus städtischen Mitarbeitern zusammengestellt, das aktuell an der Aufbereitung dieser Daten arbeite, teilte das Presseamt am Wochenende mit.

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