Breckerfeld. An der einzigen Zufahrt zur Glörtalsperre in Breckerfeld werden gerade Bäume gefällt. Das hat für die Anwohner erhebliche Folgen.

Er kam, er sah, er stand, er staunte, er fluchte. Und dann musste Tom Magdsick unverrichteter Dinge auf der schmalen Straße den Rückwärtsgang einlegen und langsam den Berg hinauf wieder nach Hause fahren.

Magdsick ist einer der wenigen Anwohner mit der Adresse Glörtalsperre. Und weil an den Steilhängen links und rechts der Zufahrtsstraße zum beliebten Ausflugsziel in dieser Woche Bäume gefällt werden, geht dort gerade nichts mehr.

Anwohner steht mit Auto vor Absperrung

Feuerwehr Breckerfeld über Arbeiten informiert

Die Stadt Breckerfeld und die Feuerwehr der Stadt Breckerfeld sind über die Arbeiten an der Glörtalstraße informiert worden.

Rettungsfahrzeuge seien von der Sperrung ausgenommen, so Feuerwehrchef Andreas Bleck. Falls die Straße für längere Zeit nicht passierbar sei, werde man sich noch einmal mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis in Verbindung setzen.

„Ich muss doch arbeiten“, sagt der Mann, der sich mit einem Reinigungsunternehmen selbstständig gemacht hat, „aber als ich am Montagmorgen los wollte, stand ich vor der Absperrung.“ Mindestens zwei Stunden müsse er jetzt warten, so erklärte es ihm einer der Forstarbeiter eines Olper Unternehmens, die in den Fichten-Schonungen gerade Tabula rasa machen.

Ein Nachbar habe ihn zwar kurz zuvor über eine Sperrung informiert. Details oder gar etwas Schriftliches habe er jedoch nie erhalten. „Ich habe gedacht, ich gucke verkehrt“, sagt Tom Magdsick. „Es kann doch nicht sein, dass ich jetzt eine Woche lang tagsüber weder zur Arbeit noch zum Einkaufen komme. Und was ist, wenn uns mal ein Rettungswagen erreichen muss?“

Auch Fußgänger dürfen nicht durch

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Zwischen 7 und 20 Uhr, so hatte die Pressestelle des Ennepe-Ruhr-Kreises Ende letzter Woche mitgeteilt, werden die Straße von Montag bis Freitag für Fahrzeuge und auch für Fußgänger gesperrt. „Teil der Genehmigung der Arbeiten ist es, dass das ausführende Unternehmen die Anwohner informiert“, sagt Ingo Niemann, Sprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Eine Umleitung sei an dieser Stelle nicht möglich. Rettungswagen und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, so Niemann weiter, könnten die Stelle, an der gearbeitet werde, jederzeit passieren. Auch das sein eine Auflage an das Unternehmen gewesen.

Bäume liegen quer über der Fahrbahn

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So viel zur Theorie – meint zumindest Tom Magdsick. „Die Wirklichkeit hier vor Ort sieht anders aus“, sagt er, „als ich die Stelle mit dem Auto passieren wollte, lagen 15 bis 20 Bäume quer über der Fahrbahn. Dazu kam schweres Gerät, das dort im Einsatz war. Da kann man nicht mal eben innerhalb kürzester Zeit die Straße wieder freiräumen. Das ist völlig unmöglich.“

Immerhin: Der EN-Kreis räumt ein, dass die Situation nicht angenehm sei. Gleichwohl, so Niemann, gäbe es auch Anwohner, die sich frühzeitig darauf vorbereitet hätten. „Die Arbeiten sind notwendig und können nicht aufgeschoben werden“, erklärt Niemann den Hintergrund.

Anwohner klagt über mangelnde Information

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Die Bedeutung der Arbeiten stellt Tom Magdsick auch nicht infrage. Die Informationspolitik des Kreises sehr wohl. „Ich erwarte bei solch gravierenden Maßnahmen einfach eine ausführliche, schriftliche Information“, sagt er. Magdsick hat jetzt einen Anwalt eingeschaltet. Er sorgt sich um die eigene Sicherheit und um die seines Mieters. Und er will nicht hinnehmen, dass er jetzt eine Woche lang quasi tagsüber in den eigenen vier Wänden eingesperrt ist.