Ischeland. Es sind Sätze, die vermutlich Tausenden Eltern in Hagen aus der Seele sprechen. Die Kita-Kehrtwende trifft sie alle unfassbar hart.

Virginia Steinbachs Situation steht stellvertretend für so viele Hunderte Eltern in Hagen, die voller Hoffnung auf die zunächst geplante Wieder-Öffnung der Kitas für alle Kinder am gestrigen Montag geblickt hatten. Für sie alle galt und gilt nun weiter der Appell, ihre Kinder wirklich nur in die Kitas zu schicken, wenn eine private Betreuung gar nicht darstellbar ist – denn die Inzidenzwerte in Hagen sind weiterhin viel zu hoch.

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Mann arbeitete im Drei-Schicht-System, Mutter ist voll an die Betreuung gebunden

Virginia Steinbach und ihr Mann, der im Drei-Schicht-System arbeitet, haben zwei Kinder (11 und 3). Während die Elfjährige die weiterführende Schule besucht, aber aktuell zuhause im „Homeschooling“ ist, wird der Dreijährige ebenfalls weiter zuhause bleiben. Erst seit vergangenem August besucht er die Kita, in der nach dreimonatiger Eingewöhnungszeit Lockdown-bedingt schon wieder Schluss war.

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„Ich würde gern wieder in halber Zeit arbeiten gehen“, sagt Mutter Virginia Steinbach. „Das geht aber nicht, wenn der Kleine vormittags zuhause bleiben muss. So werde ich nichts finden. Dabei wäre es wichtig für uns, wenn zusätzliches Geld reinkäme.“ Damit sind die Steinbachs bei Weitem nicht allein. Hunderten Familien geht es so. Im schlimmsten Fall sind Jobs weggefallen oder die Familien sind von Kurzarbeit betroffen.

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„Für Erwachsene ist es schwer, aber die Kinder tun mir genau so leid“

„Es ist natürlich schwer für uns Erwachsene, aber für die Kinder tut es mir genau so leid, dass sie keine sozialen Kontakte haben. Wir waren so hoffnungsvoll, dass sich das ändert. Es darf so nicht weitergehen. Wir brauchen eine andere Strategie, als dass wir weiter nur auf Inzidenzwerte gucken. Wir hoffen jetzt auf eine Mail vor dem 5. März, dass es ab dem 7. März dann endlich weitergehen wird und wir Entlastung kriegen.“