Hagen. Die Stadt Hagen verschärft die Corona-Schutzverordnung. Es gilt Maskenpflicht auch in vielen Stadtteilen. Und eine Ausgangssperre ist möglich.
Die Stadt Hagen verschärfte angesichts der Corona-Inzidenzzahl und der festgestellten Virusmutationen noch einmal ihre Schutzmaßnahmen. Sogar eine Ausgangssperre für die Bürger sei nun nicht mehr ausgeschlossen, teilte die Verwaltung am Freitag mit.
Das Infektionsgeschehen in Hagen werde diffuser, erläutert Dr. Anjali Scholten, Leiterin des städtischen Gesundheitsamtes: „Haben wir im Januar noch größtenteils Infektionen in Pflegeheimen und anderen Einrichtungen registriert, infizieren sich aktuell vermehrt Einzelpersonen durch privaten oder beruflichen Kontakt.“ So entständen viele einzelne Infektionsketten, die in der Summe zu einer hohen Inzidenz führten.
Extremer Eingriff in das Privatleben
Als mögliche nächste Maßnahme habe man daher die nächtliche Ausgangssperre im Blick, so Oberbürgermeister Erik O. Schulz: „Die Ausgangssperre ist ein extremer Eingriff in das Privatleben der Hagener – dementsprechend tauschen wir uns darüber zunächst mit der Bezirksregierung, dem Landeszentrum Gesundheit und dem Ministerium aus.“ Sinke die Hagener Inzidenz kurzfristig nicht, sehe die Stadt in diesem Instrument eine weitere Möglichkeit, private Zusammenkünfte zu vermeiden: „Der Inzidenzwert in Hagen befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau, die Nachweise von Infektionen mit der britischen Mutation steigen“, so Schulz.
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Der Krisenstab der Stadt hat am Freitag daher weitere Maßnahmen beschlossen, die mittels Allgemeinverfügung ab Montag, 22. Februar, gelten und über die Bestimmungen in anderen Städten weit hinausgehen. Da durch die Teilöffnung der Schulen ab Montag wieder mehr Menschen in der Stadt erwartet werden, gilt in weiten Teilen des Stadtgebietes eine Maskenpflicht.
Die Maskenpflicht gilt ab Montag, 22. Februar, in folgenden Teilen des Hagener Stadtgebietes:
im erweiterten Innenstadtbereich zwischen dem Bergischen Ring und dem Märkischen Ring
am Hauptbahnhof und auf dem Bahnhofsvorplatz
in den Stadtteilzentren bzw. Fußgängerzonen in Boele, Haspe, Hohenlimburg und Elsey
in einem Radius von 50 Metern um jede Kindertageseinrichtung und Schule in Hagen.
„Tragen Sie darüber hinaus konsequent überall dort, wo Sie vielen Menschen begegnen und Abstand halten nicht möglich ist, zu Ihrem eigenen Schutz und dem Schutz Ihrer Mitmenschen einen Mund-Nasen-Schutz“, appelliert Oberbürgermeister Schulz.
Hagen geht über Regeln des Landes hinaus
Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an weiterführenden Schulen regelt die Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Hagener Allgemeinverfügung hält außerdem, wie vor dem Lockdown, an der Maskenpflicht für die Klasse 3 und 4 sowie die dringende Empfehlung für die Klasse 1 und 2 an Grundschulen fest.
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Auch in Hagener Kitas müssen Erwachsene weiterhin einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Kindergärten in Hagen bleiben zwar grundsätzlich geöffnet, doch gilt nicht, wie in anderen Kommunen, der um zehn Stunden reduzierte Regelbetrieb, sondern weiterhin der sogenannte „eingeschränkte Pandemiebetrieb.“ Das bedeutet, Eltern sollten ihre Kinder nur dann in die Kita bringen, wenn sie keine andere Betreuungsmöglichkeit haben. Im Gegenzug plant die Stadt, die Elternbeiträge auch für Februar auszusetzen.
Kleine Schritte hin zur Normalität
Trotzdem sei es nach Wochen des Lockdowns wichtig, kleine Schritte hin zur Normalität zu gehen, so Schulz. Bund und Länder geben diese Richtung mit der partiellen Schulöffnung ab dem kommenden Montag vor: „Wir müssen in Hagen – trotz vorsichtigen Schritten zurück in den Alltag – unserem individuellen Infektionsgeschehen begegnen und den Weg hinein in den Alltag mit der nötigen Vorsicht und abgestimmten Regeln begleiten“, begründet er die verschärften Bestimmungen in Hagen mit Blick auf einen Inzidenzwert, der am Freitag bei 108,1 lag.
Auch im privaten Bereich sollten sich alle Hagener analog zu den Vorgaben der Coronaschutzverordnung verhalten: „Treffen Sie mit Ihrem Haushalt auch im privaten Bereich nicht mehr als eine Person. Verzichten Sie möglichst auf solche Treffen. Nur die Reduzierung von Kontakten senkt die Infektionszahlen!“, mahnt Schulz eindringlich.