Hohenlimburg. Dass es eine Hundewiese in Hohenlimburg braucht, da sind sich die Bezirksvertreter einig. Über den Standort dagegen nicht.

Dass es vor Ort eine Wiese braucht, auf der Hundehalter ihre Tiere ausführen können, darüber ist sich die Lokalpolitik einig. Wo jedoch die passende Wiese für dieses Ansinnen liegen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Ein erster Vorschlag der Bürger für Hohenlimburg, die Auslauffläche auf den Lennewiesen, nahe der Kettenbrücke, einzurichten, traf auf Zweifel bei Vertretern der CDU und Andrea Peuler-Kampe von den Grünen.

Wiese Im Kley als erste Alternative

Die Sorge: Gerade zu Hochwasserzeiten könnte die Lennewiese für Hundehalter nicht nutzbar sein, ebenso wenig während der jährlichen Schafbeweidung. Bedenken gegen den Standort seitens der Verwaltung gab es nicht. Man einigte sich im November, die Verwaltung solle ergänzend eine Wiese gegenüber den Häusern 10a bis 10c im Kley prüfen.

Die schützenswerte Blutbuche liegt hinter der Mauer, vor der eine Hundewiese entstehen könnte.
Die schützenswerte Blutbuche liegt hinter der Mauer, vor der eine Hundewiese entstehen könnte. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Nun beschloss die Bezirksvertretung, dass die Verwaltung als zweite Alternative auch die Wiese an der Ecke Bahnstraße/Stennertstraße, gegenüber der Lärmschutzwand, als Standort für eine Hundewiese prüfen soll. Dem Entschluss vorweg ging eine Debatte, die Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg) mit seinen Bedenken anstieß. Schließlich, so Schmidt, stehe auf der Wiese an der Bahnstraße eine Blutbuche, die als Naturdenkmal ausgewiesen ist. „Verträgt sich dieses Naturdenkmal mit der Nutzung des umliegenden Areals als Hundewiese? Da sagen Naturschützer eindeutig nein.“ So sei zu erwarten, dass die Hunde auch an besagter Buche ihr Geschäft verrichten. „Und das ist für diese Buche ein riesen Problem“, so Schmidt. Ähnlich sieht das auch Karin Nigbur-Martini, Hagen-Aktiv. „Selbst wenn man es prüft und zu dem Ergebnis kommt, man müsste Regeln aufstellen: Wir erleben gerade in der Pandemie, dass viele Leute sich nicht an Regeln halten.“ Im Ergebnis laufe es auf eine Abwägung zwischen Naturschutz, Umweltschutz und dem Bedürfnis von Hundehaltern, ihre Hunde auszuführen, hinaus.

Drei Standorte in der Prüfung

Er teile die Bedenken hinsichtlich der Blutbuche, versichert Michael Glod, CDU. „Aber da gibt es sicher eine Lösung. In der Innenstadt leben viele ältere Menschen, die nicht gut zu Fuß sind. Für die ist es wichtig, dass sich im direkten Umfeld eine Wiese für ihre Hunde befindet.“ Aus diesem Grund wirbt auch Andrea Peuler-Kampe, Grüne, für den Standort an der Bahnstraße. „Ich habe starke Einwände gegen die Lennewiesen. Man könnte aber auch beides machen, wenn der Ort an der Lenne sich als attraktiv herausstellt.“

Die mögliche Ausweichffläche an der Stichstraße Im Kley.
Die mögliche Ausweichffläche an der Stichstraße Im Kley. © WP | wruebel

Bezirksbürgermeister Jochen Eisermann merkte an, es gehe nicht darum, eine Hundewiese gegen die andere auszuspielen, „sondern darum, alle drei Standorte zu prüfen.“ Dies werde in aller Breite geschehen. Am Ende stimmten CDU, Grünen und AFD dafür, dass auch die Wiese an der Bahnstraße/Stennertstraße in die Prüfung einbezogen werden soll. Dagegen votierten Bürger für Hohenlimburg und Hagen-Aktiv. Die SPD enthielt sich.