Hagen. Die Hagener Friseure bereiten sich auf das Ende des Lockdowns vor. Viele sind in den ersten Tagen ausgebucht.

„In 30 Minuten sind bei mir 34 Whatsapps – allesamt Terminwünsche – eingegangen. Das ist echt der Wahnsinn“, sagt Inessa Helfer. Ähnliches bestätigen auch Friseur-Kolleginnen aus Hagen. So teilt Areti Kura­ vom Haarstudio an der Emster­ Straße auf Nachfrage mit, dass ihr Telefon seit Donnerstag 7.30 Uhr nicht mehr still steht. „Wir sind schon jetzt bis Mitte März ausgebucht“, sagt Areti Kura zufrieden.

Der Lockdown, zumindest für diejenigen, die in Hagen Haare schneiden, fällt nach einem Bund-Länder-Beschluss. Friseuren ist es erlaubt, mit Terminvergabe und unter Nutzung medizinischer Masken in zweieinhalb Wochen wieder zu öffnen.

Nachfrage in Hagener Salons riesig

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Und weil die Branche über Monate ihrem Gewerbe nicht nachgehen konnte und die Kunden teils mit langen Matten durch die Straßen laufen, ist die Nachfrage so groß wie lange nicht. Auch im „Friseursalon Sabine­“ (Auf dem Birnbaum) haben sich etliche Stammkunden für Anfang März Termine fürs Haare schneiden oder färben gesichert. Sabine Osthold lacht: „Die ,Anrufe in Abwesenheit-Liste’ in meinem Telefon war noch niemals so lang.“

Und trotzdem fürchtet Innungs-Obermeisterin Bärbel Nolzen um die Zunft (unsere Zeitung berichtete): „Ich glaube, dass allein 60 Prozent in unserer Stadt Insolvenz anmelden müssen“, so die Meisterin, die einen Salon in Haspe betreibt. Die Gewinnmargen seien in der Branche überschaubar. Niemand könne Reichtümer anhäufen.

Ein Start in neuem Salon

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Für Inessa Helfer ist das Ende des Lockdowns gleich ein Neustart im doppelten Sinne. Denn die Kosmetikerin, die bis vor kurzem im Eilper Zentrum einen Friseur- und Kosmetiksalon betrieben hat, ist überglücklich, dass sie ihren neuen Salon­, den „Beauty-Pub“, am 1. März eröffnen kann.

Aus dem „Haus der Schönheit“ im Eilper Zentrum ist Inessa Helfer Ende­ Oktober ausgezogen, um schräg gegenüber – direkt am Bleichplatz – die urige Traditionsgaststätte „Gottfried von Eilpe“, die sieben Jahre lang leer stand, umzugestalten.

Friseute mussten Mitte Dezember schließen

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„Die Friseure mussten aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen ja Mitte Dezember schließen – das waren und sind für alle harte Wochen­“, sagt Inessa Helfer. Für sie Glück im Unglück, dass sie genau in dieser Zeit sowieso den Umzug samt Komplettrenovierung des Erdgeschosses der früheren Speisegaststätte in der Riegestraße 4 vor sich hatte.

Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie das dunkle, alte Mobiliar entsorgt. „Niko ist Handwerker und kann fast alles“, ist Inessa­ Helfer froh, dass die Renovierung beinahe problemlos über die Bühne gegangen ist. „Zwischen Weihnachten und Neujahr hatten wir allerdings gegen einen Wasserschaden anzukämpfen. Die Terrasse der Wohnung über dem Salon war undicht und wir konnten die Decke im Waschbereich nicht schließen. Das hat uns zwei Wochen zurückgeworfen.“

Öffnung auch an einem Montag

Und am 1. März? „Das ist zwar ein Montag, aber dennoch eröffnen wir natürlich. Mein Mann und ich sowie meine fünf Mitarbeiterinnen stehen parat.“ Etliche Terminwünsche von Kunden seien per Telefon, per E-Mail, über Whatsapp und Facebook bereits eingegangen.