Hohenlimburg. Der Weltladen Hohenlimburg profitiert im Lockdown von treuen Unterstützern. Ein Lieferservice bringt die fair gehandelten Produkte

Dass es gerade in der Corona-Krise wichtig ist, die Entwicklungsländer nicht zu vergessen, daran erinnert ein kleiner Laden in Hohenlimburg: Im Weltladen, gegenüber der Reformierten Kirche, verkauft ein Team von Ehrenamtlichen verschiedene Produkte aus fairem Handel. „In diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, Menschen in anderen Teilen der Welt eine Teilnahme am Fairen Handel und damit eine bessere Existenz für ihre Familien zu ermöglichen“, meint Annette Leisten vom Weltladen-Team. Sie bewegt das Schicksal der Menschen in den Entwicklungsländern von Lateinamerika und Afrika bis nach Asien. Aus diesen Ländern kommen auch die Produkte in den Regalen des kleinen Ladens, von Kaffee und Tee bis zu Deko-Artikeln und Stickereien.

Lieferketten stocken

Die Corona-Pandemie habe viele Lieferketten unterbrochen, sagt Leisten, und die Menschen damit von wichtigen Absatzmärkten abgeschnitten. Besonders die Händler von handwerklichen Produkten treffe die Pandemie hart. „Wenn wir nicht verkaufen können, dann können wir auch nicht nachbestellen. Das ist eine schlimme Situation, denn diese Menschen sind sehr darauf angewiesen, dass sie aus den Industrieländern unterstützt werden.“

Kaffee und Tee beliebt

Seit mehr als vierzig Jahren bietet der Weltladen seine fairen Produkte aus Entwicklungsländern in Hohenlimburg an. Besonders Kaffee und Tee zählen zu den Verkaufsschlagern, die zuverlässig über die Verkaufstheke gehen. Möglich machen dies die vielen Stammkunden, deren Zahl in den vergangenen Jahren stabil geblieben sei. Es sind auch die Stammkunden, die dafür gesorgt haben, dass die Umsatzeinbußen im Corona-Jahr 2020 geringer ausfielen als befürchtet. „Es gibt ein Netzwerk von Unterstützern, denen es wichtig ist, dass der Weltladen in Hohenlimburg erhalten bleibt“, sagt Leisten.

Einzelhandel vor Ort stärken

Zudem merke sie gerade in der Pandemie-Zeit, dass die Leute den Einzelhandel vor Ort stärken wollen. So habe der Weltladen in den zurückliegenden Monaten neue Kunden gewinnen können, die – so die Hoffnung – langfristig wiederkommen. Im Lockdown versucht das Weltladen-Team, den Kontakt zu den Kunden nicht zu verlieren. Ein Lieferservice soll helfen, dass der Verkauf von Kaffee, Tee, Kakao und Co. weiterlaufen kann. Zugute kommt dem Weltladen, dass die Räumlichkeiten der Reformierten Kirchengemeinde gehören. Miete fällt für das ehrenamtliche Team ebenso weg, wie die Lohnkosten. Die laufenden Nebenkosten wie Strom und Wasser sind moderat. „Es geht uns im Moment zum Glück ganz gut“, sagt Heidi Viedler vom Weltladen-Team, „und das verdanken wir unseren vielen Unterstützern.“

Persönlicher Kontakt zu Kunden fehlt

Was in diesen Wochen des Lockdowns fehlt, ist der persönliche Kontakt. Besonders Alleinstehende kämen normalerweise gerne im Laden vorbei, um einfach mal zu reden. „Der Bedarf war zuletzt gerade in der Corona-Zeit noch mehr da“, beobachtete Viedler. Jedes Gespräch habe länger gedauert als erwartet, sagt sie weniger genervt, als vielmehr verständnisvoll und dankbar. „Das sind ganz lebendige Gespräche, die Freude bereiten. Man unterhält sich mal über das Wetter, mal über Befindlichkeiten und so weiter.“

Lieferservice per Telefon oder Email

Knapp 20 Ehrenamtliche halten den Weltladen in Hohenlimburg am Laufen. Der Lieferservice des Weltladens ist erreichbar telefonisch unter 02334-42801 und 0152 33 74 0057 (auch Whatsapp) oder per Email an weltladen-hohenlimburg@gmx.de.