Hagen. Warum der Hagener CVJM-Verein hofft, dass seine Weihnachtsfeier für 200 bedürftige Menschen aufgrund der Corona-Vorschriften nicht abgesagt wird.

„Es wird kein Event im Zelt, sondern eine Weihnachtsfeier unter einem Zeltdach werden“, betont Thomas Schickhaus. Er ist Mitorganisator der traditionellen Weihnachtsfeier für alleinstehende, bedürftige und einsame Menschen, die vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) organisiert wird.

„In diesem Jahr zum 75. Mal“, ergänzt CVJM-Vorsitzender Michael­ Finkensiep mit enttäuschter Stimme. Enttäuscht deshalb, da in diesem Corona-Jahr alles anders laufen wird. Nach aktuellem Stand findet die Feier nicht (wie seit 2005) in der Karl-Adam-Halle in Vorhalle statt, sondern in einem Zelt auf dem CVJM-Gelände, genauer gesagt auf dem Sportplatz im Hofbereich.

Das 8 x 16 Meter große Zelt bleibt im vorderen Bereich dauerhaft geöffnet, seitlich gibt es einen zusätzlichen Eingang und es besteht die Möglichkeit des Querlüftens.

Enge Absprache mit Gesundheitsamt und Ordnungsamt

„Wir haben in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt und dem Ordnungsamt ein detailliertes Hygienekonzept­ erarbeitet, das am 1. Dezember vom Gesundheitsamt genehmigt wurde“, betont Schickhaus. https://www.wp.de/staedte/hagen/cvjm-bereits-zum-73-mal-mit-weihnachtsfeier-fuer-beduerftige-id215957033.html

Von 15 bis 19 Uhr, sprich, in fünf Durchgängen, werden jeweils 39 bedürftige Menschen ab 16 Jahren zu den aufgestellten Tischen und Stühlen gebracht. Dort bekommen sie ein warmes Essen sowie Getränke und es wird ein kleines weihnachtliches Rahmenprogramm geboten.

Nicht warm, aber trocken

„Es wird im unbeheizten Zelt nicht warm, aber wenigstens trocken sein“, sagt Schickhaus, der weiß, dass alle Vorschriften rund um die Covid-19-Pandemie streng eingehalten werden müssen.

Nach 45 Minuten müssen die Menschen das Zelt verlassen, eine neue 39-köpfige Gruppe rückt nach. Insgesamt können auf diesem Weg rund 200 Gäste versorgt werden.

Eintritt ins Zelt nur mit gültiger Eintrittskarte

Vor etlichen Jahren fand die Weihnachtsfeier für Bedürftige des CVJM in den eigenen Räumen am Märkischen Ring 101 statt. Aus Platzgründen wich man dann in die Kulturstätte Tor 2 aus, seit 2005 wurde die Karl-Adam-Halle zum Teil für 600 Gäste genutzt.

Das jüngst auf dem Außengelände platzierte Zelt soll auf Dauer für Jugendangebote genutzt werden. In Corona-Zeiten dient es als praktische Ausweichmöglichkeit für eine zweite Zehner-Gruppe.

Durch eine Spende in Höhe von 5000 Euro der Sparkasse Hagen/Herdecke konnte das 128 Quadratmeter große Zelt samt Lichtequipment angeschafft werden.

Der Einlass zur Weihnachtsfeier ist nur mit gültiger Eintrittskarte möglich. Die Karten werden gegen Vorlage des Personalausweises im CVJM-Gebäude ausgegeben. Ausgabetermine: Donnerstag, 10. Dezember, Dienstag, 15. Dezember, und Donnerstag, 17. Dezember, von jeweils 10 bis 12 und 18 bis 20 Uhr.

Beim Abholen der Eintrittskarten werden die Namen der Besucher notiert und am Tag selbst wird zu Nachverfolgungszwecken dokumentiert, an welchem Tisch die Gäste saßen.

Sechs bis acht Helfer sind unter dem Zeltdach im Einsatz, „insgesamt bekommen wir Unterstützung von etwa­ 50 ehrenamtlichen Helfern, die in zwei Schichten arbeiten“, sagt Michael Finkensiep.

Stadt bestätigt nach aktuellem Stand die Zusage

„Nach aktueller Lage und nach dem aktuellen Stand der Corona-Schutzverordnung kann die Veranstaltung aufgrund des ausgefeilten und genehmigten Hygienekonzeptes stattfinden“, bestätigt Stadtsprecherin Clara Treude.

Angebot dient der Grundversorgung

Aber was passiert, wenn die Corona-Schutzverordnung in den nächsten Tagen drastisch verschärft werden sollte? „Wir hoffen, dass unsere Feier, die wir als systemrelevant einstufen, wie geplant stattfinden kann. Dieses Angebot der Grundversorgung muss aufrecht erhalten bleiben. Wenn alle Stricke reißen, wird aber eine Not-Truppe von Helfern zumindest Geschenktüten und eine Lunchbox mit warmem Essen – Gulasch- und Linsensuppe – an die Bedürftigen verteilen“, versichert Finkensiep.

Das 128 Quadratmeter große Zelt, das aufgrund einer Spende der Sparkasse Hagen/Herdecke angeschafft werden konnte, wird übrigens nach Weihnachten nicht abgebaut. „Wir werden es für unsere jungen Besucher als Winterspielplatz, zum Beispiel für Hockeyspiele, nutzen“, erklärt Thomas Schickhaus. Bis ins Frühjahr hinein soll das Zelt dort platziert bleiben, dann wird die Fläche wieder als Sportplatz genutzt. Im Spätherbst 2021 soll das Zelt dann wieder aufgebaut werden.