Hagen. . Der CVJM richtet in der Karl-Adam-Halle wieder sein Fest für einsame und mittellose Hagener aus. Event für Alleinerziehende muss leider ausfallen

Weihnachten sollte niemand alleine verbringen. Das Fest der Liebe steht für Gemeinschaft, für Zeit mit der Familie und für Wärme in der kalten Jahreszeit. Vielen Menschen in Hagen ist das jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht vergönnt – weshalb der CVJM Hagen auch in diesem Jahr an Heiligabend eine Weihnachtsfeier für alleinstehende, einsame und bedürftige Menschen veranstaltet. Die Gäste der Feier erwartet ein gemeinsames Abendessen sowie ein Weihnachtsprogramm mit unterschiedlichen Darbietungen. Bereits zum 73. Mal findet die Feier statt – ohne Unterbrechung.

Die Planungen für die Feier seien immer eine Herausforderung – fangen die ersten Arbeiten doch schon im Sommer bereits an – doch sind alle Mitwirkenden mit ganzem Herzblut bei der Sache, um es Jahr für Jahr möglich zu machen, so Michael Finkensiep, Vorsitzender von CVJM Hagen, der dabei besonders die Mithilfe der etwa 80 ehrenamtlichen Helfer lobt.

Der 69-Jährige sieht in der Weihnachtsfeier „immer auch einen Gradmesser der sozialen Situation vieler Menschen in unserer Stadt“, die deutlich machen würde, dass es Armut und Bedürftigkeit gibt. Dabei stellen Finkensiep und sein Team mehr und mehr fest, dass es nicht allein um materielle, sondern auch um emotionale Bedürftigkeit geht. „Wir sehen jedes Jahr Menschen auf der Feier, die am Ende auch Geld spenden, die nicht aufgrund finanzieller Nöte zu uns kommen“, so Finkensiep.

Besucherzahlen ständig gestiegen

Die Bedürftigkeit spiegelt sich auch in den gestiegenen Besucherzahlen der letzten Jahre wieder, die bereits mehrfach zu einem Wechsel des Austragungsorts geführt haben. Seit 2005 findet die Weihnachtsfeier in der Karl-Adam-Halle statt. 2011 kam es dort zu einem Gästerekord: Weit über 550 Besucher strömten in die Halle, was zu einem notwendigen Umdenken der Veranstalter führte.

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„Wir hätten es sicherlich gerne vermieden, aber der große Andrang am Heiligabend 2011 machte es für uns unumgänglich, den Einlass ab 2012 erstmalig durch Eintrittskarten zu regeln“, sagt Thomas Schickhaus, Jugendbildungsreferent des CVJM, rückblickend. Die Entscheidung hat sich bewährt, weshalb auch in diesem Jahr Eintrittskarten ausgegeben werden. In den Wochen vor den Weihnachtsferien werden im CJVM-Haus und in Luthers Waschsalon die Karten kostenlos ausgegeben (siehe Infobox).

Event für Alleinerziehende erst 2019 wieder

Einen Wermutstropfen wird es dieses Jahr geben: Die Weihnachtsfeier für Alleinerziehende und Eltern mit Kind kann aufgrund von räumlichen Umstrukturierungen im „DödtKomm“ – das Begegnungszentrum der Stadtkirchengemeinde in der Dödterstraße – nicht stattfinden. „Uns tut die Absage natürlich sehr leid, doch werden wir niemandem gerecht, wenn wir die beiden Feiern mischen“, sagt Christian Gras, Fachkraft für Offene Jugendarbeit.