Hagen. Der Inzidenzwert in Hagen hat heute die 100er-Marke geknackt. Der Krisenstab hat deswegen verschärfte Maßnahmen beschlossen.
71 Neuinfektionen innerhalb nur eines Tages, ein rasant steigender Sieben-Tages-Inzidenzwert, der nun zum ersten Mal auch die 100er-Marke geknackt hat: Damit gesellt sich Hagen jetzt in eine Reihe anderer Hochrisikostädte in der Region. An der Entscheidung des Krisenstabs führte damit kein Weg mehr vorbei: Ab Samstag, 0 Uhr, gilt deswegen in weiten Bereichen der Hagener Innenstadt und am Bahnhofsvorplatz eine durchgängige Maskenpflicht.
„Es hat 71 Neuinfektionen in Hagen gegeben - wir alle müssen noch umsichtiger und vorsichtiger sein“, sagte Oberbürgermeister Erik O. Schulz zu den aktuellen Entwicklungen. „Trotzdem möchte ich den Hagenerinnen und Hagenern Mut zusprechen: Es gibt keinen Grund, Panik oder Angst zu haben. Wenn wir uns alle an die vorgegebenen Regeln halten, stehen wir diese schwierige Zeit gemeinsam durch!“
Das Hagener Ordnungsamt kündigt derweil an, am Wochenende die Kontrollen zwecks Einhaltung der Corona-Regeln in Hagen noch weiter zu verstärken und Präsenz zu zeigen. Bei Verstößen drohen Bußgelder.
Die Maskenpflicht
Grundsätzlich muss ab jetzt überall dort, wo ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Auf dem Bahnhofsvorplatz (Berliner Platz) und in mehreren Bereichen der Hagener Innenstadt (siehe Grafik) gilt die Maskenpflicht hingegen durchgängig. Alle Bereiche, in denen diese Tragepflicht gilt, werden noch durch entsprechende Schilder von der Stadt gekennzeichnet. „Kinder bis zum Schuleintritt und Personen, die aus medizinischen Gründen keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen können, sind von der Maskenpflicht befreit“, teilte die Stadt zu der neuen Regelung mit. Die Befreiung müsse allerdings zwingend durch ein entsprechendes ärztliches Zeugnis nachgewiesen werden.
Der Krisenstab der Stadt beobachtet die Entwicklungen der Infektionszahlen fortlaufend und passt die Regeln dem örtlichen Infektionsgeschehen bei Bedarf an. Auch eine Entscheidung zum Stattfinden des Hagener Weihnachtsmarkts und zu einer möglichen Absage steht noch aus. Sie könnte in den nächsten Tagen fallen.
Die Infektionszahlen
Bei dem sich täglich änderndem Infektionsgeschehen fällt auf: „Etwa in der Hälfte der aktuellen Fälle lassen sich die positiven Testergebnisse auf Kontaktpersonen zurückführen, die sich im familiären Bereich infiziert haben“, bestätigt Stadt-Sprecherin Clara Treude. Zudem sind mehrere Seniorenheime und Pflegeeinrichtungen im Stadtgebiet betroffen – auch dort grassiert das Coronavirus. In einigen Einrichtungen gibt es mehrere Fälle.
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„In den betroffenen Pflege- und Seniorenheimen werden nun Testreihen für Kontaktpersonen veranlasst. Die positiven Fälle könnten Auswirkungen auf die Besuchsregeln haben“, weist Stadt-Sprecherin Clara Treude auf mögliche Änderungen für Angehörige hin. Im Friedhelm-Sandkühler-Seniorenzentrum gibt es derweil Entwarnung: Entgegen einer ersten Meldung lag dort kein positiver Corona-Test unmittelbar in der Einrichtung vor.
Kitas und Schulen
Die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen und an Grundschulen außerhalb des Klassenverbandes ist inzwischen Bestandteil der Coronabetreuungsverordnung in ganz Nordrhein-Westfalen. Es gilt daher weiterhin: Innerhalb von Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen und heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen in Hagen müssen erwachsene Personen weiterhin während des Aufenthaltes in der Einrichtung eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, sofern ein Abstand zu anderen Personen von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann. „Dies gilt ausdrücklich auch beim Umgang mit zu betreuenden Kindern“, so die Stadt in einer Mitteilung.