Hohenlimburg. Die Einstufung als Corona-Risikogebiet erschwert das Geschäft für die Busunternehmen Hausemann und Mager und Reimann. Unsicherheit ist wieder da

Zum Start der Herbstferien stehen die Geschäfte der Hohenlimburger Reiseunternehmen „Reimann Reisen“ und „Hausemann und Mager“ auf wackligen Füßen. Ein Beherbergungsverbot für Touristen aus Corona-Risikogebieten wie Hagen, das am Sonntag in Kraft tritt, erschwert die Planungen erheblich. Da es noch keinen einheitlichen Umgang mit der Pandemie auf Länderebene gibt, kommen immer wieder organisatorische Schwierigkeiten auf die Traditionsunternehmen aus Hohenlimburg zu.

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Nach einer Periode verhältnismäßig weniger Corona-Infektionen ist der erneute Anstieg für den Inhaber von Reimann Reisen, Jörg Reimann, ernüchternd: „Die Reisen in den Herbstferien müssen wir wieder stornieren. Der Hotspot macht uns die Fahrten in den Ferien kaputt.“ Dabei waren die Aussichten für das letzte Quartal zunächst doch so gut. Denn längst fahren fast alle Busse des Reiseunternehmens wieder ihre Touren. Muss eine Reise storniert werden, kümmere sich das Unternehmen um einen Ausweich-Termin oder ein alternatives Reiseziel. 90 Prozent der Kundschaft lasse sich, laut Reimann, sehr gern auf solche Angebote ein: „Urlaub ist für jeden Deutschen ein wichtiges Gut. Die Leute sind hungrig und wollen Reisen.“

Für die Touristik-Branche lief das Jahr sehr schleppend. Trotz der schwierigen Situation mussten sich die Mitarbeiter bei Reimann aber nicht vor einem Stellen-Abbau sorgen. „Kurzarbeit macht es möglich, dass wir unsere Mitarbeiter im Betrieb halten können. Dafür sind wir sehr dankbar“, betont der Geschäftsführer.

Ziele im Ausland möglich

Christian Winzerling, Geschäftsführer vom Busunternehmen Hausemann und Mager, betrachtet Ziele im Ausland als mögliche Alternativen für Reisende aus Risikogebieten. „Mit einem gewissen Sicherheitsdenken ist Reisen möglich.“ Auch hier gilt es jedoch, genau die Regelungen im jeweiligen Land zu betrachten. Je nach Land und Infektionsgeschehen vor Ort sind gesetzliche Vorgaben unterschiedlich. Winzerling : „Ob die Leute ins Ausland reisen wollen, das ist eine andere Frage.“

Einige Buchungen für Auslandsreisen habe das Unternehmen. Ob diese aber stattfinden, hänge von der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen ab.

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Regeln nicht deckungsgleich

Derzeit befinden sich Hausemann und Mager in Gesprächen, ob die Saison-Abschlussfahrt nach Bayern stattfinden kann. Anstatt sich an einer Obergrenze zu orientieren, beobachte man dort das aktuelle Infektionsgeschehen und wäge individuell ab, wer einreisen darf und wer nicht, so Winzerling. Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern hat das Unternehmen dagegen derzeit abgeschrieben.

Wer aus einem Risikogebiet wie Hagen kommt und dort einreisen möchte, der hat einen negativen Coronatest vorzulegen, der nicht älter als 48 Stunden ist und darf sich zusätzlich noch in Quarantäne begeben. „Damals waren es die Auslandsreisen, heute sind es die Reisen ins Inland, die Probleme bereiten“, stellt er fest.