Hagen. Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Hagen angestiegen. Wie Hagener Gastronomen die neue „Maximal-fünf-Personen-Regelung“ umsetzen.

Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen in Hagen – seit Mittwoch gibt es 43 positiv bestätigte Neuinfektionen mit COVID-19 in Hagen – reagiert die Stadt mit neuen Corona-Maßnahmen. Unter anderem wird die Gruppengröße bei Treffen in der Öffentlichkeit in ganz Hagen auf maximal fünf Personen beschränkt. Auch Hagener Gastrobetreiber müssen die neuen Vorschriften einhalten.

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Mike Henning, Betreiber der Großdisco „Capitol“ auf dem Elbersgelände, hat sein Wochenend-Party-Konzept umgestrickt. Bislang bot Henning in seinen Räumlichkeiten Boxen mit Tischen und Stühlen für bis zu zehn Personen an. „Nun darf ich pro Box nur noch fünf Gäste platzieren“, sagt Henning, „natürlich halte ich mich an die Vorgabe, aber das bringt wieder Umsatzeinbußen.“

200 Gäste bei der Schlagerparty

Am vergangenen Wochenende wurde im „Capitol“ Schlagerparty gefeiert, „alle Vierer-, Sechser-, Achter- und Zehner-Boxen waren ausgebucht, wir hatten knapp 200 Gäste, alles lief problemlos“, blickt Mike Henning zurück.

Auch für das kommende Wochenende liegen bereits zahlreiche Reservierungen vor. „Wir veranstalten eine Black Music/ Hard Style-Party, es wären wieder an die 200 Besucher gekommen“, sagt Henning. Die neue „Maximal-fünf-Personen-Regelung“ beschränkt die Besucherzahl jetzt auf 125.

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„Zwei Wochen ziehen wir die kleineren Partys jetzt durch, dann schauen wir, wie sich die Corona-Zahlen in Hagen entwickelt haben und wie die Vorgaben der Stadt dann aussehen“, sagt Henning. „Wenn die Beschränkungen so bleiben, werden wir das ,Capitol’ schließen, denn dann kommen wir mit den anfallenden Kosten nicht mehr klar.“

Momentan ist Henning damit beschäftigt, den Gästen, die für den kommenden Samstag, 10. Oktober, bei ihm reserviert haben, eine Info-Mail zukommen zu lassen., „die Gäste können in einer Fünfer-Box feiern oder ihre Reservierung stornieren“, so der Discobetreiber.

Thomas Bielefeld (im Bild mit Tamara Bielefeld und Servicekraft Pia Tamara Doll) hat vor dem Restaurant „Novy’s“ Gewächshäuser aufgebaut, um Zusatzplätze für die Gäste zu haben.
Thomas Bielefeld (im Bild mit Tamara Bielefeld und Servicekraft Pia Tamara Doll) hat vor dem Restaurant „Novy’s“ Gewächshäuser aufgebaut, um Zusatzplätze für die Gäste zu haben. © Michael Kleinrensing

Auch Thomas Bielefeld, Betreiber des Restaurants „Novy’s“ im Kunstquartier, reagiert auf die neuen Maßnahmen der Stadt: „Einem Hochzeitspaar, das in größerem Rahmen feiern wollte, habe ich abgesagt“, so der Gastronom.

Reservierungen nur unter Vorbehalt

Ab sofort werde er Feiern nur noch unter Vorbehalt in sein Reservierungsbuch eintragen, „ein paar Tage vor dem jeweiligen Termin werde ich jeden Fall noch mal prüfen, ob das Event in dem Rahmen stattfinden kann, und das werde ich den Gästen im Vorfeld auch sagen“, spielt Bielefeld mit offenen Karten.

Schon heute weiß der Gastronom, dass im „Novy’s“ Silvester nicht gefeiert wird, „die ganze Situation ist unkalkulierbar und ich trage schließlich die Verantwortung für unsere Gäste.“