Hagen. Ein Super-Sauger erzielt in Hagen schnelle Erfolge im Kampf für mehr Stadtsauberkeit. Hier ist er im Einsatz und das bringt er.

Nachdem die großen, aber nicht nachhaltigen R einigungsaktionen in Wehringhausen und Altenhagen vor gut vier Jahren noch mit jeder Menge öffentlichem Getöse angeschoben wurden, kommt die Anschaffung dieses Gerätes total versteckt daher. Nur auf Anfrage erklärt der Hagener Entsorgungsbetrieb seinen neuen Super-Staubsauger, den sogenannten „Glutton“ – zu Deutsch: Vielfraß. Der Sauger ist jeden Tag zwischen Markt und Bahnhof unterwegs und in der stetigen Hagener Stadtsauberkeitsdebatte ein Mittel, das schnelle Erfolge liefert.

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16 Stunden Betriebslaufzeit reichen für eine Tagesschicht

Der „Glutton“ ist eine Art Staubsauger im XXL-Format, ausgestattet mit einem 12,5 Zentimeter dicken Saugrohr, einer Abfalltonne mit 240 Litern Fassungsvermögen und einem Wassertank. Gesteuert wird der selbstfahrende Sauger von einer Person, die mit einem Handhebel Richtung und Geschwindigkeit vorgeben und somit das Gerät auch auf unebenem Gelände einsetzen kann. Der Abfallsauger wird elektrisch betrieben und hat bis zu 16 Stunden Betriebslaufzeit, ist in einer Tagesschicht der Straßenreinigung also ohne Einschränkungen nutzbar.

Blcik ins sauerländische Attendorn: Auch hier kommt der Glutton zum Einsatz
Blcik ins sauerländische Attendorn: Auch hier kommt der Glutton zum Einsatz © Flemming Krause

Weil das Gerät sehr klein ist, setzt der HEB es vor allem in Ecken ein, die mit größerem Gerät nicht zu erreichen sind. Die hohe Saugkraft sorgt dafür, dass auch feststeckende Abfälle in der Tonne landen und nicht auf der Straße liegen bleiben. Und durch einen zusätzlich angebrachten Hochdruckreiniger kann der Sauger dazu kleine Verunreinigungen mit Wasserkraft beseitigen.

Müll, Zigarettenstummel oder PET-Flaschen saugt das Gerät aus Hochbeeten, Baumscheiben und Pflaster-Fugen. Zahlreiche Coffee-to-go-Becher verschwinden darin. Der „Glutton“ saugt auch Hundekot auf und ist einsetzbar bei bis zu 25 Prozent Neigung – also theoretisch auch in vielen steileren Hagener Straßen.

„Die Maschine gehört uns bereits“, erklärt Detlef Liedtke. Den Preis will man beim HEB nicht nennen, nur dass ein solchen Gerät so viel koste wie ein gut ausgestatteter Mittelklasse-Wagen. Recherchen in anderen Kommunen, die das Gerät ebenfalls einsetzen, zeigen aber: preislich liegt die Maschine bei etwa 25.000 Euro. Im nächsten Jahr soll ein weiterer Sauger für Hagen angeschafft werden.

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Das Top-Thema in Hagen ist und bleibt die Stadtsauberkeit

Stadtsauberkeit ist in vielen Befragungs- und Serienformaten unserer Zeitung das schmerzhafteste Thema gewesen, das den Hagenern unter den Nägeln brennt. Die eingangs erwähnten Stadtteil-Reinigungsaktionen waren als Mittel eher nur als PR für Verwaltungsspitze und HEB zu betrachten – nachhaltige Sauberkeit brachten sie in den Augen der Bürger nicht. Seit vergangenem Jahr sind 15 „Waste-Watcher“ im Stadtgebiet unterwegs, die Müll-Sünden ahnden sollen. Auch wenn zwischendurch immer wieder Fälle bekannt werden, wo Bürger wohl zu Unrecht bestraft werden, genießen die „Waste Watcher“ mittlerweile hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Der aus Sicht des HEB sichtbare Erfolge verzeichnende Super-Sauger ist ein weiterer Schritt zu einem Stück mehr Stadtsauberkeit. Der XXL-Sauger kommt bereits in mehreren Städten des Ruhrgebiets und im Rheinland zum Einsatz.