Hagen. Dieses politische Aus kommt für Hagen völlig überraschend: Im künftigen Rat fehlt CDU-Urgestein Stephan Ramrath. Hier die Gründe.
Überraschend bescherte die Kommunalwahl am Sonntag dem langjährigen CDU-Fraktionschef Stephan Ramrath das Ende seiner 41-jährigen politischen Karriere im Hagener Rat. Zwar wollte der 68-jährige in den nächsten fünf Jahren in die zweite Fraktionsreihe zurücktreten, um somit seinem designierten Nachfolger Jörg Klepper Platz zu machen und gleichzeitig in der neuen Rolle zu unterstützen. Doch angesichts der 13 direkt geholten Wahlbezirke zog auf der CDU-Reserveliste lediglich der erste Platz. Und dieser war für den Grandseigneur und Ersten Bürgermeister Hans-Dieter Fischer reserviert. Ramrath findet sich dort erst auf Position 4 und somit auf verlorenem Posten.
Enttäuschendes Ende nach 41 Jahren
„Für mich ist es durchaus eine Enttäuschung, so auszuscheiden“, machte der Hasper gestern im Gespräch mit der Stadtredaktion keinen Hehl daraus, dass er über den Zeitpunkt seines Abgangs gerne selbst entschieden hätte. „Das ganze ist einer Kombination aus Wahlsystem und Wahlresultat geschuldet“, betonte Ramrath dass die Aufstellung der CDU-Reserveliste einvernehmlich abgestimmt und auch von ihm mitgetragen worden sei. Der erste Platz sei nun einmal einer so wichtigen Funktion wie dem Bürgermeister gewidmet worden. „Da maße ich mir auch nicht an, das anders zu bewerten.“ Die CDU habe sich nun einmal für eine Verjüngung und Erneuerung der Fraktion entschieden, allerdings hätte er diesen Prozess mit seiner Erfahrung gerne noch ein Stück begleitet. „Man muss aber auch verlieren können – ganz ohne Zorn.“ Er werde jetzt erst einmal überlegen, wie es für ihn weitergehe: „Ich bleibe ein politischer Mensch.“
„Ich hätte mir gewünscht, Stephan Ramrath auch künftig an meiner Seite zu wissen“, zeigte sich der künftige CDU-Fraktionschef Jörg Klepper am Montag vom jähen Ramrath-Aus ebenfalls angefasst. „Ich habe in der vergangenen Nacht nicht so gut geschlagen, weil mir seine Erfahrung sehr wichtig ist.“ Der Boelerheider hatte ebenfalls kaum erwartet, dass Listenplatz 4 für den Einzug in den Rat nicht mehr ausreichen könnte. „Jetzt sind bei uns die jungen Leute umso mehr gefordert.“