Hohenlimburg. Zwei Händlerinnen haben eine Idee: Sie wollen ab Ende November aus einem leeren Ladenlokal in Hohenlimburg ein „Weihnachtslädchen“ machen

Rund zwölf Wochen vor dem ersten Advent verkünden zwei Händlerinnen eine Idee, die auch im Corona-Jahr für Weihnachtsstimmung in der Innenstadt sorgen soll. Arbeitstitel: „Das erste Hohenlimburger Weihnachtslädchen“. Dahinter steckt der Plan, von Ende November bis Weihnachten ein leerstehendes Ladenlokal in der Innenstadt von Hohenlimburg anzumieten. Darin sollen dann wöchentlich wechselnd Kunsthandwerker aus der Region ihre Waren an Ständen anbieten können, täglich zu regulären Ladenöffnungszeiten und umringt von weihnachtlicher Dekoration.

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Wenngleich die charmante Überschrift „Weihnachtslädchen“ förmlich nach Zimt-Plätzchen und Tannengrün duftet, steckt dahinter doch auch ein ernster Hintergrund: Denn zahlreiche Bauernmärkte, Weihnachtsmärkte und Basare können, dürfen oder sollen angesichts von Corona in diesem Jahr nicht stattfinden.

Damit fehlt vielen Händlern ihre wichtigste Einnahmequelle, gerade den Kunsthandwerkern. „Viele aus diesem Bereich machen gerade um Weihnachten den Großteil ihres Umsatzes“, sagt Sonja Schulte. Die Hohenlimburgerin gehört zu den Initiatoren des „Weihnachtslädchens“ und weiß, wovon sie spricht. Seit Jahren steht sie mit ihrem Stand bei Wind und Wetter auf den Märkten, um hochwertige Bio-Seifen an den Mann oder die Frau zu bringen. Sie komme zurecht, sagt Schulte, auch dank eines treuen Kundenstammes und weil sie die Seifen nicht nur auf Märkten, sondern auch im Einzelhandel und über ihren Online-Shop vertreibt. Es gebe aber viele Händler, denen es anders geht.

Kaum Märkte in der Region

Wie sehr Corona den Terminkalender von fliegenden Händlern ausdünnt, zeigt das Beispiel ihrer Hohenlimburger Kollegin Maike Hauck. Sie verkauft unter der Marke „My happy fabric“ individuelle Accessoires, Stoffe und Stickereien. „Eigentlich wäre ich seit Ende August bis in den Advent hinein fast jedes Wochenende auf Märkten unterwegs“, sagt Hauck. In diesem Corona-Herbst habe sie gerade zwei große Märkte im Terminkalender notiert, „und die sind beide noch nicht abschließend genehmigt.“ An die Existenz gehe es deshalb auch bei ihr nicht. Aber die Einbußen seien doch spürbar.

Auch deshalb will die Händlerin gemeinsam mit Sonja Schulte das Hohenlimburger Weihnachtslädchen in die Tat umsetzen. Mit zwei Vermietern von Ladenlokalen in der Innenstadt laufen derzeit die Gespräche. Die Kosten sollen über Standgebühren laufen, das Konzept sich selbst tragen. „Wir wollen mit dieser Aktion nicht reich werden“, sagt Sonja Schulte. „Ob es gemacht wird, hängt davon ab, ob wir genug Händler für die Adventswochen zusammenkriegen.“

Drei bis fünf Händler sollen pro Woche im „Weihnachtslädchen“ ihre Waren präsentieren können, Wechsel jeweils über die Wochenenden stattfinden. Sie habe bereits an verschiedene Organisatoren von abgesagten Weihnachtsmärkten geschrieben und wolle aktiv bei Kunsthandwerkern für die kleine Alternative in Hohenlimburg werben.

Möglichkeit zum Bummeln

Neben der Möglichkeit, dem Handwerk eine Plattform zu bieten, soll das Lädchen auch eine weitere Funktion erfüllen: Nämlich trotz fehlenden Weihnachtsmarktes am Schloss Hohenlimburg und abgesagtem Lichtermarkt im Lennepark ein Stück Weihnachtsstimmung in die Innenstadt bringen. „Das Weihnachtslädchen soll auch ein Anlaufpunkt zum Stöbern und Bummeln werden. Und für die Leute eine Möglichkeit, um das passende Weihnachtsgeschenk zu finden.“

Werbegemeinschaft unterstützt die Idee

Um den Weihnachtsladen in die Tat umzusetzen, haben die Händler aus Hohenlimburg ihre Unterstützung angekündigt.

„Es geht letztlich auch um die Belebung der Innenstadt“, sagt Ulrich Elhaus, stellvertretender Vorsitzender der Werbegemeinschaft Hohenlimburg, „und die Idee der Beiden ist einfach gut.“

Die Werbegemeinschaft bietet unter anderem Mithilfe als Brücke zwischen Vermieter des Ladenlokals und Händler an.

Wer an dem Weihnachtslädchen als Händler mitwirken will, kann sich für mehr Informationen bei Sonja Schulte melden, per Email an mail@sauerlandseifen.de