Garenfeld. Hartmut Görtz wohnt seit 45 Jahren in der unterhalb von Garenfeld gelegenen „Siedlung“. Er beklagt die mangelhafte Pflege der Wegeverbindung.

Wenn sich eine Mutter mit Kinderwagen oder ein älterer Mensch mit Rollator aus der etwas unterhalb des Hauptortes gelegenen „Siedlung“ auf den Weg ins Garenfelder Zentrum oder auf den Friedhof machen will, dann erweist sich das häufig als unmöglich oder aber gefährlich. Denn einen Bürgersteig, der seinen Namen verdient, gibt es entlang der Westhofener Straße nicht. „Es können nur noch Dorfbewohner, die gut zu Fuß sind, ins Dorf gelangen“, sagt Hartmut Görtz (72).

Seit etlichen Jahren prangert er den sich verschlimmernden Zustand des Gehweges, der teils unter dichtem Grün verborgen ist, an. Immer wieder habe er beim Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) darauf aufmerksam gemacht, dass älteren Herrschaften, insbesondere solchen mit Gehbehinderung und Rollator, der Weg zum Friedhof verbaut sei.

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Das Bücherregal im Stifterzimmer.
Von Hubertus Heuel und Michael Kleinrensing (Fotos)

Bisweilen müssten sie deshalb mit dem Auto hingefahren werden. Junge Mütter mit Kindern aus der „Siedlung“ schafften es vielleicht gerade so in eine Richtung, müssten jedoch teilweise in den fließenden Verkehr ausweichen. „Ich wünschte mir, die Stadt Hagen könnte neben ihren großstadtträchtigen Projekten auch noch einige Euro erübrigen, um das direkte Lebensumfeld ihrer Bürger einigermaßen nutzbar zu erhalten“, sagt Görtz nicht ohne Sarkasmus.

Situation ist WBH bekannt

Beim WBH ist die Situation durchaus bekannt, berichtet Uwe Spannaus, Fachleiter Straßenunterhaltung und Verkehrstechnik: „Den Bewuchs können wir zurückschneiden bzw. wegkratzen.“ Jedoch liege es nicht in seiner Macht, einen neuen Bürgersteig zu bauen, das müsste vielmehr von der Stadt Hagen beschlossen und finanziert werden.

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Zwar hat der WBH die Straßenränder kürzlich unter Einsatz eines Böschungshobels gemäht und damit gezeigt, dass er den Bereich der Westhofener Straße im Auge behält, doch leider hätten solche Arbeitseinsätze auch unerwünschte Folgen, bemängelt Hartmut Görtz: „Das Gerät kappt nicht nur das hochgewachsene Grün, es zerkleinert auch Kunststoffradkappen, Wodkaflaschen, Einwegbecher, Zigarettenschachteln und vor allem die vertrockneten und abgebrochenen, fast armdicken, herabgefallenen Äste aus dem am Hang stehenden Baumbestand.“

Auffangkapazität der Gullys erschöpft

Die Folge: Alle geschredderten Materialien würden zuverlässig auf dem Gehweg verteilt, ein mittelprächtiger Regenschauer genüge, um die pflanzlichen und anderen Teilchen in Richtung der Gullys zu befördern. Deren Auffangkapazität sei begrenzt, so Görtz, so dass sich das Oberflächenwasser weiter unten an der Ampel, wo die Westhofener auf die Ruhrtalstraße treffe, höchst Gefahr bringend bis zur Bordsteinkante aufstaue.

Straßen und Wege

Der Straßenbetrieb des Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH) erledigt im Auftrag der Stadt alle für die Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit erforderlichen Unterhaltungsmaßnahmen an Straßen, Wegen und Plätzen einschließlich Gehwegen.

Der Aufgabenbereich umfasst die Kontrolle der Straßen und Wege einschließlich der Beseitigung der Schäden durch eigene Mitarbeiter.

Dann genüge zwar ein Anruf, und der WBH sei umgehend zur Stelle, um Abhilfe zu schaffen, sagt Görtz. Aber vielleicht müsse man es ja erst gar nicht so weit kommen lassen. . .