Oege. In ihrer Straße Am Sonnenberg herrscht Halteverbot. In den Parallelstraßen nicht. Die Bürger rätseln, die Stadt erklärt sich.
Von einem „Schildbürgerstreich“ der Behörde gegen die Anwohner sprechen sie „Am Sonnenberg“. Vor den Häusern 18 bis 22 ist ein absolutes Halteverbot eingezogen worden. Auf einer Länge von etwa 200 Metern. Die Anwohner fühlen sich weder informiert, noch versteht irgendjemand, warum in allen anderen Straßen des am Hang gelegenen Viertels kein Halteverbot gelten soll.
„Wir empfinden dieses absolute Halteverbot als eine willkürliche Maßnahme. Wo bleibt hier die Gleichbehandlung? Ist das die Hilfe für die Bürger, die sich hilfesuchend an die zuständigen Ämter wenden?“, fragen sich Horst und Renate Böcker, Karl-Heinz und Karin Kersten, Elfie Pfeil und Ludger Rarbach.
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Seit dem 4. August stünden die Halteverbotsschilder nun da. „Ursache waren wohl mehrmalige Beschwerden von Anwohnern bei Ordnungsamt oder Polizei, weil unter anderem Garagen zugeparkt wurden. Allerdings aufgrund von Baumaßnahmen in der Piepenstockstraße, wo nun keine oder wenige Parkplätze zur Verfügung standen und stehen. Auch hatten Versorgungsfahrzeuge Schwierigkeiten. Wer die Verhältnisse kennt, weiß, dass es sich um den Kurvenbereich handelt, hier kann es durch parkende Autos tatsächlich zu Engpässen kommen. Ein Zurücksetzen eines bereits vorhandenen Halteverbotsschildes hätte ausgereicht“, ärgert sich Renate Böcker.
Bürger hatten mit einer für sich annehmbaren Lösung gerechnet
Nach Begutachtung und Gesprächen zwischen den Nachbarn, dem Ordnungsamt, der Feuerwehr und SPD-Ratsfrau Ramona Timm-Bergs hätten die Anwohner den Eindruck gehabt, es käme zu einer für sie annehmbaren Lösung.
„Da im Ahmer Weg, in der Piepenstockstraße sowie am gesamten Sonnenberg die Straßen eine ähnliche Breite aufweisen, zählt das eventuelle Argument, dass sich durch parkende Autos die Durchfahrtsbreite auf unter drei Meter verringert, sicherlich nicht“, so Böcker.
Anwohner-Beschwerde ist der Grund für Halteverbotsschilder
Stadt-Pressesprecher Michael Kaub bestätigt, dass es eine Anwohner-Beschwerde gegeben habe. „Im Februar dieses Jahres meldete sich bei uns ein Anwohner, der anmerkte, dass Lieferfahrzeuge nicht durch die Straße passten und seine Mauer regelmäßig angefahren werde. Nach Prüfung wurde das bereits bestehende Halteverbot im März um einige Meter verlängert.“
Im Mai habe sich dann eine Vertreterin der SPD gemeldet. Einige Anwohner hätten Probleme, aus ihren Garagen zu kommen. „Zeitgleich ist sich hier über „Parker“ beschwert worden, die nicht in der Straße Am Sonnenberg wohnen. Daraufhin erfolgte ein Ortstermin mit einer Vertreterin der Partei, den Anwohnern und der Stadt, um die Verkehrssituation zu besprechen“, so Kaub weiter.
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Auch der Hagener Entsorgungsbetrieb sieht Parksituation kritisch
Nach dem Ortstermin habe sich dann der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) gemeldet mit der Bitte, in der Straße Am Sonnenberg tätig zu werden. Kaub: „Das Fahren durch das Straßenstück sei nicht mehr möglich. Daraufhin wurde die Feuerwehr angehört, die ein absolutes Halteverbot ausdrücklich befürwortete. Die Einhaltung des Rettungsweges sei hier aufgrund der parkenden Fahrzeuge nicht mehr gewährleistet.“
Bei einem weiteren Ortstermin sei den Anwohnern die Entscheidung mitgeteilt worden. „Die meisten Anwohner waren gegen die Beschilderung. Sie wollten weiterhin in der Straße parken. Wir haben verdeutlicht, dass es sich hier lediglich um die Verdeutlichung des bereits bestehenden, gesetzlichen absoluten Halteverbotes in der Straße Am Sonnenberg handelt.“