Hagen. Oberbürgermeister Erik O. Schulz spricht angesichts der Ansiedlung des Virtuellen Krankenhauses in Hagen von einem wichtigen Impuls.

Was unsere Zeitung in der gestrigen Ausgabe bereits exklusiv berichtet hat, ist Dienstagnachmittag im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel dann auch genau so von der NRW-Landesregierung in ihrer Kabinettssitzung beschlossen worden: Das Pionier-Projekt „Virtuelles Krankenhaus für ganz NRW“ wird in Hagen am Haus Harkorten angesiedelt.

Das ebenso ambitionierte wie prestigeträchtige Projekt der Landesregierung, das in seiner Form als bundesweit einzigartig angesehen wird, wird seinen Platz in jenem Gebäude am Haus Harkorten in Haspe finden, in dem ab 2005 für kurze Zeit das Landesinstitut für Qualifizierung untergebracht war. Seither steht es leer.„Als mich in der vergangenen Woche Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann anrief und mir die für unsere Stadt überaus positive Botschaft übermittelte, habe ich mich verständlicherweise sehr gefreut“, so Oberbürgermeister Erik O. Schulz. „Der Name unserer Stadt wird damit von Beginn an mit diesem herausragenden Projekt des Landes verknüpft sein, das einen wichtigen Impuls für die Digitalisierung im Gesundheitswesen setzt.“

Alle Patienten profitieren vom riesigen Datenschatz in Hagen

Auf der digitalen Plattform des Virtuellen Krankenhauses soll das Know-how der nordrhein-westfälischen Fachärzte, Kliniken und Spezialisten gebündelt werden. Zudem ist eine Kooperation mit medizinischen Spitzenzentren geplant. Profitieren von dieser Einrichtung werden neben den Ärzten letztlich alle Patienten des Landes – unter anderem auch über die Möglichkeit von Videosprechstunden. Bereits zum 1. September 2020 wird eine sogenannte Pilotphase starten.„In meinem Gespräch mit Gesundheitsminister Laumann hatten wir Stillschweigen vereinbart. Von daher war es mir wichtig, die Entscheidung des Landes für den Standort Hagen nicht vor dem Beschluss des Landeskabinetts am heutigen Dienstag zu kommentieren,“ so der Hagener Oberbürgermeister.

Mit der Entscheidung für Hagen hatte sich die Hoffnung der Stadt Bochum zerschlagen, dass die digitale Pioniereinheit mit 20 bis 25 Mitarbeitern auf dem dortigen Gesundheitscampus installiert werden könnte. Bochum wollte das Virtuelle Krankenhaus gerne beheimaten.