Hagen-Mitte. Wie sich der Spielbetrieb im Theater ab September gestalten könnte, erklärt Intendant Francis Hüsers.

22 neue Ensemblemitglieder wurden am heutigen Dienstagmorgen auf der Hauptbühne begrüßt - natürlich mit dem vorgeschriebenen Abstand, mit Masken im Gesicht und ohne herzliches Händeschütteln. https://www.wp.de/staedte/hagen/neuer-spielplan-des-hagener-theaters-wird-etwas-populaerer-id229335380.html

Francis Hüsers, der seine Intendantenzeit am Hagener Theater bis 2025 verlängert hat, unterstrich, dass die Corona-Schutzmaßnahmen im Haus absolut eingehalten werden. „Wir starten demnächst eine Kampagne mit dem Slogan ,Ins Theater? Aber sicher!“, erklärte Hüsers­, der die jüngsten Entwicklungen rund um die Covid-19-Pandemie mit großer Sorge betrachtet. Aufgrund der problemlosen, lückenlosen Rückverfolgbarkeit dürfte das Theater in der kommenden Spielzeit juristisch gesehen die Zuschauerzahl auf 300 erhöhen (vor der Sommerpause lag die Zahl bei weniger als der Hälfte), doch das wolle er, Hüsers, gar nicht. https://www.theaterhagen.de/fileadmin/documents/Pressespiegel/01.04.2020/2020-03-31_WP_WR_Bericht_uebers_Theater.pdf

Derzeit arbeitet der Intendant an einem neuen Sicherheits- und Raumkonzept, „auf jeden Fall bleiben ganze Reihen im Zuschauerraum frei und jeweils Plätze nach rechts und links bleiben leer“, versicherte Hüsers.

Mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs Anfang September soll im Theater auch wieder – wenn auch noch eingeschränkt – Gastronomie angeboten werden, „dann können wir auch wieder Produktionen mit Pause spielen“, sagte Hüsers­, der weiß, dass den Zuschauern­ ein Austausch mit Gleichgesinnten über das auf der Bühne Gesehene bei einem Getränk durchaus wichtig ist.

Auch junge Kultur im Blick haben

„Es ist wirklich eine seltsame Zeit“, resümierte denn auch Oberbürgermeister Erik O. Schulz, der heute zur Präsentation der neuen Mitarbeiter ins Theater gekommen war. Eine beherrschende Frage sei doch, wie man trotz Corona Kultur machen könne, „denn die Menschen haben Durst, sich zu treffen und Kultur zu erleben.“ Der Oberbürgermeister bedankte sich für die kreativen Ideen, die das Theater-Team in den letzten Monaten geboren hätte, und auch im jungen Theater Lutz würde zum Glück wieder gespielt, „denn wenn wir mal kritisch auf das Alter jener, die das Große­ Haus besuchen, schauen, wird klar, dass wir unbedingt das Lutz als Stätte, in der junge Kultur für junge Menschen gemacht wird, stärker im Blick haben sollten.“

Schulz unterstrich die Bedeutung einer vielfältigen Kultur; Leuchttürme wie das Theater und die Museen seien genau so wichtig wie kleinere Kulturstätten oder sozio-kulturelle Einrichtungen, „wir haben einen jährlichen Kulturetat von etwa 24 Millionen Euro. Und das müssen wir uns als Stadt Hagen leisten können und wollen.“

1,2 Millionen Profilförderung

Apropos Zahlen: Das Theater hat eine Profilförderung vom Land in Höhe von 1,2 Millionen Euro für drei Jahre erhalten. „Davon konnten wir neue Mitarbeiter einstellen“, so Hüsers erfreut. Nicht nur der Bereich Theaterpädagogik konnte personell aufgestockt, sondern auch ein Theaterbotschafter angestellt werden. Olav Schröer heißt der Mitarbeiter, der Kultur und Theater näher zu den Menschen – besonders zu jenen aus dem Umland, zu jenen mit Migrationshintergrund und zu jungen Leuten – bringen soll. Aus Sondermitteln wird zum Beispiel die Anmietung eines Ladenlokals in der Innenstadt finanziert; dort wird man Olav Schröer demnächst antreffen.

Übrigens: Bis mindestes Ende des Jahres werden keine Abonnements angeboten. Alle Vorstellungen können­ mit Gutscheinen, die das Theater für ausgefallene Vorstellungen während der Corona-Zeit herausgegeben­ hat, beziehungsweise mit Freiverkaufstickets besucht werden.

Es wurden auch Ehrungen vorgenommen: Auf 30 Jahre Theater Hagen blicken die Jubilare Rolf Köppermann (Vorstand Tontechnik), Ute Blaumer (Orchester Harfe), Bettina­ Grüger (Inspizienz) und Heiko Schäfer (Orchester Schlagzeug) zurück.