Hagen. Die Theaterleitung stellt den Spielplan 2020/2021 vor. Und verkündet, dass es einen Bühnenball erst 2022 geben wird.

Der Spielplan des Theaters Hagen werde mit zwei Rockshows, zwei Musicals und nur zwei ernsten Opern „etwas populärer“, kündigt Francis Hüsers an. Am heutigen Mittwoch, 17. Juni, stellte das Leitungsteam bestehend aus Intendant Hüsers, Generalmusikdirektor Joseph Trafton und Geschäftsführer Dr. Thomas Brauers die Spielzeit 2020/21 vor.

Bis Ende Dezember sind alle Produktionen so ausgerichtet, dass sie nach den derzeitigen Corona-Bedingungen stattfinden können. Es werden ausschließlich Vorstellungen unter einer Stunde und somit ohne Pause gezeigt, auf ein gastronomisches Angebot wird vorerst verzichtet.

Roter Datenkasten kann leicht aktualisiert werden

Da sich die Bedingungen für den Spielbetrieb beinahe täglich ändern können, hat sich das Theater in puncto Spielzeitheft etwas Kreatives einfallen lassen: einen Datenkasten.

Der neue Spielplan in Form eines Datenkastens.
Der neue Spielplan in Form eines Datenkastens. © Yuliana Falkenberg

Durch den kleinen, roten Zettelkasten lässt sich der Spielplan, obwohl gedruckt, während der gesamten Theater- und Konzertsaison immer wieder auf den neuesten Stand bringen. „Jede Produktion hat ihren eigenen Zettel. Wenn sich zum Beispiel bei der möglichen Besetzungsgröße etwas ändert, wird der entsprechende Zettel einfach ausgetauscht“, erklärt der Intendant und erntet für die Idee Lob von Kulturdezernentin Margarita Kaufmann: „Ein ästhetisches Schächtelchen.“

In der ersten Spielzeithälfte sind übrigens keine Abovorstellungen geplant, da die Abonnenten noch einige Gutscheine aufgrund der ausgefallenen Vorstellungen haben. „Die Abonnements beginnen erst in der zweiten Spielzeithälfte und reduzieren sich preislich etwa um die Hälfte“, so Thomas Brauers. Der Geschäftsführer ergänzt: „Bis Ende des Jahres haben wir noch Kurzarbeit angemeldet.“ Zu den in der Coronazeit ausgefallenen Einnahmen sagt Brauers: „Wir müssen in der kommenden Zeit mit unseren finanziellen Mitteln auskommen und das wird uns lenken.“

Projektförderung „Neue Wege“

Etwas Spielraum schaffe die auf drei Jahren ausgerichtete Projektförderung „Neue Wege“ vom NRW-Kultursekretariat in Höhe von insgesamt 1,2 Millionen Euro.

Auf was sich das Theaterpublikum ab September freuen kann? Zum Beispiel auf die ursprünglich für Frühjahr geplante Premiere der Deutsch-Rock-Punk-Pop-Theater-Party „Wenn die Nacht am tiefsten (...Ist der Tag am nächsten“) am 6. September. Die zweite Rock-Show, die Grunge-Elemente enthält, heißt „Heroes“ und greift in Teilen den gleichnamigen David-Bowie-Song auf. Premiere ist am 5. Juni 2021.

Die Berliner Operette „Die Blume von Hawaii“ von Paul Abraham wird am 24. Oktober erstmals gespielt, „ob wir die bunte Revue-Operette mit Chor und Orchester oder in reduzierter Fassung präsentieren, wird sich zeigen“, so Hüsers. Die Produktion des Musicals „Monthy Python’s Spamalot“ („Ritter der Kokosnuss“) ist zeitlich auf Ende November vorgezogen, da das Musical auch in kleiner Fassung gespielt werden kann.

Abwechslungsreiche Sinfoniekonzerte

Das Ballett geht mit der Wiederaufnahme von „Prolog - Schwanensee - Aufgetaucht“ am 5. September an den Start. GMD Trafton verspricht abwechslungsreiche Sinfoniekonzerte mit Werken von u.a. Beethoven, Bach, Mozart, Bruckner und Haydn. Als besonderes Familien-Event kündigt Trafton den musikalischen Grusel „Halloween Spuktakel“ am 31. Oktober an.

Etwas Unerfreuliches muss Hüsers auch noch loswerden: „Nach dem großen Erfolg von 2019 hatten wir für 2021 wieder einen Bühnenball geplant. Die Lage ist uns jetzt aber zu unsicher. Dafür lassen wir es dann 2022 richtig knallen“, verspricht der Intendant.