Hohenlimburg. Kitas in Hohenlimburg gehen wieder in den Regelbetrieb. Drei Kita-Leiterinnen berichten über ihre Erfahrung mit den Corona-Vorschriften.
Ab dieser Woche schalten die Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen wieder auf Normalbetrieb. Heißt: Alle Eltern bekommen wieder die vertraglich vereinbarte Zahl der Betreuungsstunden für ihre Kinder. Wie läuft der Betrieb? Drei Beispiele aus Hohenlimburg.
Die Kita Märchenwald
Miriam Pastryk leitet die Kita Märchenwald und freut sich besonders für die Eltern, dass der Regelbetrieb nun wieder stattfinden kann. Nahezu alle Eltern, die Kinder in ihrer Kita haben, seien voll berufstätig. „Sie mussten mit ihren Arbeitgebern eine Lösung finden, weil sie ihre Kinder früher aus der Kita holen müssen als gewohnt.“
Seit Anfang Juni konnte die Kindertagesstätte Märchenwald wie alle Kitas in NRW nur ein eingeschränktes Betreuungsangebot unter strengen Auflagen anbieten. Die vertraglich zugesicherten Betreuungsstunden wurden für alle um 10 Stunden reduziert. Heißt: Wer eine Betreuung für 45 Stunden in der Woche gebucht hatte, konnte sein Kind nur 35 Stunden abgeben. „Das war für viele Eltern natürlich schwer zu organisieren.“
Dass seit gestern wieder alle 55 Kinder in voller Stundenzahl betreut werden, bedeute für das pädagogische Personal eine Umstellung. Besonders, weil die weggefallenen Stunden dringend zum Desinfizieren gebraucht wurden. Jeder Holzklotz, jedes Dreirad, jedes Spielzeug, jeder Stift – alles, was die Kinder in den Händen hatten, muss später desinfiziert werden. „Das ist schon ein großer Aufwand“, sagt Pastryk, deren Team mit Azubi und Haushaltskraft insgesamt 13 Personen umfasst. Darunter sei keiner, der zur Risikogruppe zählt und deshalb ausfällt. „Da sind wir zum Glück gut aufgestellt.“ Für ihre Kita sucht der Betreiber, die Kita Hegemann GmbH, aktuell noch sogenannte „Alltagshelfer“, die auf 450-Euro-Basis das pädagogische Personal bei den zusätzlichen Hygiene-Aufgaben entlasten.
Lob gibt es von Miriam Pastryk für die Disziplin der Eltern und Kindern, sie sich an Hygiene- und Abstandsregeln halten und sich umsichtig zeigten.
Die Kita Arche Noah
Dass auf Abstände und Hygiene mehr geachtet wird, bemerkt auch Jennifer Schulte, Leiterin der Kitas Arche Noah und St. Bonifatius mit insgesamt 120 Kindern. Besonders die Vorsicht der Kinder freue sie und bringe sie manchmal auch zum Schmunzeln. „Neulich fragte eines unserer Mädchen, ob es ihr Prinzessin-Kleid mitbringen dürfte, trotz der Corona-Zeit“, so Schulte. „Andere weisen ihre Freunde beim Frühstück darauf hin, dass sie nicht mehr Brote tauschen dürften, wegen Corona.“
Die steigende Zahl an Corona-Infizierten im Stadtgebiet geht jedoch auch an der Kita nicht spurlos vorbei und sorgt für erhöhte Sensibilität. „Wir achten sehr genau darauf, dass die Hygiene-Regeln eingehalten werden“, so Schulte. Gelockert hätten sich inzwischen die Regeln, wenn es um Krankheitssymptome der Kinder ginge. „Anfangs führte schon ein leichter schnupfen zum Ausschuss aus der Kita“, so Schulte. „Das ist mittlerweile nicht mehr so.“ Das Gespräch mit den Eltern helfe, um die Symptome besser einordnen zu können. „Manchmal können Schnupfen und Husten auch schlicht von einer Allergie stammen.“
Die Kita Unterm Regenbogen
In allen Kitas gehört das tägliche Fieber messen der Kinder am morgen zum Pflichtprogramm. So auch bei Jutta Karas, die Familienzentrum Reh mit ihrem Team insgesamt 44 Kinderbetreut. „Anfangs mussten wir ab 37,5 Grad genauer hingucken. Das wurde mittlerweile auf 38,5 Grad erhöht“, sagt Karas. „gerade in der Zeit der Hitzewelle konnte die gemessene Temperatur der Kinder auf 37 Grad steigen“, so Karas weiter. Generell sei die Vorsicht aber da.
„Wir sind alle sehr wachsam geworden, was die Symptome von Kindern angeht.“