Hagen. Massenansturm vor dem Freibad Hengstey am Donnerstag: Die Besucher ignorieren die Coronaregeln. Auch am Wochenende wird mit Ansturm gerechnet.

Lange Schlangen, ein dichter Menschenpulk direkt vor dem Tor, dazu Besucher, die in dieser Menge stehen und keinen Mundschutz tragen. Diese turbulenten Szenen haben sich am Donnerstag vor dem Freibad Hengstey abgespielt. Und weil die Temperaturen am Wochenende noch weiter steigen sollen, ist mit einem ähnlichen oder sogar noch stärkeren Zuspruch an den Hagener Freibädern zu rechnen.

Solche Szenen aber sollen sich auf keinen Fall mehr wiederholen. Darin sind sich Hagenbad und die Stadt Hagen einig. „Wir appellieren dringend an alle Besucher, sich an die geltenden Hygieneregeln zu halten und Abstand zu bewahren“, so Hagenbad-Sprecher Dirk Thorbow. „So ein Bild wollen wir nicht noch einmal sehen. In letzter Konsequenz könnte das sogar dazu führen, dass wir die Bäder wieder schließen müssen. Aber wir wollen alles tun, was in unseren Kräften steht, um das zu verhindern.“

Hagenbad stockt Personal noch einmal auf

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Damit es so weit nicht kommt, hat Hagenbad jetzt noch einmal das Personal aufgestockt. Gleiches gilt für den Sicherheitsdienst, den die Stadttochter bislang schon engagiert hatte, um einen geregelten Badebetrieb unter Corona-Bedingungen zu gewährleisten.

„Bislang“, so Thorbow weiter, „hat es in und vor den Bädern auch keine Probleme in einem solchen Ausmaß gegeben.“ Dann allerdings habe die Hitzewelle eingesetzt und die Bäder seien mit Öffnung überrannt worden. „Solche Szenen sind natürlich nicht hinnehmbar. Das ist unverantwortlich und nicht zu tolerieren.“ Hagenbad stehe in engem Kontakt zum Ordnungsamt und werde die Behörde informieren, sobald sie Situation noch einmal derart eskalierte. Gleichzeitig betont Thorbow: „In den Bäder kann sich jeder Besucher wohl und sicher fühlen.“

Hagener Ordnungsamt zeigt sich alarmiert

Alarmiert zeigte sich auch das Hagener Ordnungsamt. Angesichts der Bilder vom Vortag hatte die Stadt sofort den Kontakt zu Hagenbad aufgenommen. „Das geht so nicht“, machte Stadtsprecherin Clara Treude deutlich. Hagenbad habe zuletzt bei einer ähnlichen Situation im Foyer des Westfalenbades auch schon die Eingangssituation verbessert – dies sei jetzt auch vor den Freibädern geboten.

Die Stadt sieht zunächst den Betreiber in der Pflicht, hier coronagerechte Strukturen zu schaffen, allerdings würden die Ordnungsbehörden unterstützen. Gleichzeitig kündigt die Stadt an, am Wochenende in den Bereichen verstärkt zu kontrollieren.

Kapazitäten in den Bädern erweitert

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Hagenbad hatte erst am Donnerstag angesichts des Wetter die Besucherkapazität der Bäder Hengstey und Hestert erweitert. Statt bislang 780 Besucher können jetzt 1000 Menschen gleichzeitig auf das Hestert-Gelände, für Hengstey gilt ab sofort: 800 statt 650. Ob diese Grenzen bereits erreicht sind, zeigt ein Ampelsystem.