Hagen. In den Hagener Freibädern sind in diesem Sommer die Besucherzahlen eingebrochen. In der Hestert und in Hengstey gelten strenge Corona-Regeln.

Nach zwei echten Super-Sommer-Jahren fällt die Freibad-Saison 2020 in Hagen bislang ausgesprochen dürftig und freudlos aus. Wurden im vergangenen Jahr zur Mitte der Sommerferien stolze 51.900 Besucher in der Hestert (28.900) sowie in Hengstey (23.000) gezählt, sind es in diesem Jahr in Summe bislang gerade einmal 11.300 Gäste (8200 bzw. 3100), also etwa ein Fünftel. Ein Resultat, das einerseits sicherlich dem eher „normalen“ mitteleuropäischen Sommerwetter, andererseits aber vor allem der besonderen Situation aufgrund der Corona-Pandemie geschuldet sein dürfte.

Hygiene-Regeln auch am Planschbecken

Angesichts der Corona-Situation gilt natürlich auch in den Hagener Freibädern, dass zunächst die Hände mit den bereitgestellten Hygienemitteln desinfiziert werden müssen. Ebenso ist in allen Bereichen der Mindestabstand von 1,50 Metern obligatorisch.

In allen geschlossenen Räumen, auf den Wegen von und zu den Parkplätzen, im Kassenbereich sowie beim Aufenthalt in den Umkleidekabinen muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Sammelumkleiden bleiben grundsätzlich geschlossen, die Anzahl der Duschen und Umkleideschränke ist reduziert.

Eltern, die ihre Kleinen zu den Planschbereichen begleiten, müssen auch dort die Abstandsregeln respektieren und einen Mundschutz tragen. Auf den Liegewiesen gilt sogar eine Mindestdistanz von zwei Metern, größere Gruppenlager sind verboten.

Zumal sich dieser wenig erfreuliche Trend, der letztlich auf der Einnahmenseite auch die HVG-Bilanz 2020 belasten dürfte, auch im wetterunabhängigen Westfalenbad widerspiegelt: „Dort haben sich nach dem Lockdown die Besucherzahlen ebenfalls in den letzten Wochen auf einem niedrigen Niveau eingependelt“, bilanziert Hagenbad-Sprecher Dirk Thorbow, „die Kapazitätsgrenzen wurden in keinem Badbereich erreicht.“

Keine Lockerung in den Bädern

Erst seit Mai dürfen die Schwimmbetriebe in Nordrhein-Westfalen unter den Auflagen der Landesregierung wieder ihre Türen für Besucher öffnen. „Das behördlicherseits geforderte Infektions- und Zutrittskonzept kommt nach wie vor in beiden Bädern unverändert zur Anwendung und wird von den Badegästen in der Regel auch problemlos eingehalten“, betont Thorbow, dass es für die Freibäder bislang auch keine Lockerungen gegeben habe. Dazu zählt auch, dass der Zugang der Badegäste streng reglementiert ist: Während im Hestert-Freibad sich maximal 780 Schwimmfreunde gleichzeitig tummeln dürfen, sind es in Hengstey sogar bloß 650. „Diese Grenzen wurden in diesem Sommer lediglich im Freibad Hestert an zwei Tagen erreicht, wodurch es zu einem Einlass-Stopp kam“, so der Hagenbad-Sprecher.

Während in der Woche die Freibäder jeweils von 13 bis 19 Uhr geöffnet sind, gilt an den Wochenenden sowie während der Sommerferien ein Zwei-Schicht-Betrieb: Demnach können die Interessenten entweder zwischen 10 und 14 Uhr oder von 15 bis 19 Uhr die Drehkreuze passieren. Die Stunde dazwischen wird von dem Bäderbetrieb für Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten genutzt.

Aber auch während der Besuchszeiten gelten für Freibadfans, die am Einlass ihre Kontaktdaten hinterlassen müssen, besondere Corona-Regeln: Übliche Abstandsgebote müssen auch in den Schwimmbecken respektiert werden – gespannte Leinen sorgen für die notwendige Distanz. Zudem wird ein längerer Aufenthalt in den Bereichen rund um die Becken beispielsweise für ein nettes Pläuschchen mit dem Nachbarn, Arbeitskollegen oder Schulfreund nicht toleriert.

Abstandsregeln gelten im Wasser

Dafür sind in beiden Bädern aber alle Becken geöffnet, ebenso die 80-Meter-Rutsche in der Hestert oder die Breitrutsche im Familienbad Hengstey. Auch das Hasper Wasserspiel in Haspe steht zur Verfügung, solange die Abstände zwischen den Badegästen eingehalten werden. Lediglich die Gegenstromanlagen, Wasserpilze, Schwallduschen und Massagedüsen bleiben coronabedingt abgeschaltet, um überflüssige Aerosolnebel zu vermeiden.