Hohenlimburg. Tanzlehrerin Mona Stöcker hat das Gelände vom früheren Märchenwald gepachtet und baut dort mit Freunden ein Erlebnisgelände für Naturprojekte auf
„Jetzt habe ich endlich wieder ein Hobby“, sagt Mona Stöcker und lacht. Wobei ihr Hobby 7800 Quadratmeter groß ist und einst zu den beliebtesten Ausflugszielen vor Ort zählte. Denn Mona Stöcker hat den früheren Märchenwald gepachtet und baut dort ein Gelände für Naturprojekte auf.
Sinnvolle Ausweichfläche
Die Idee dazu kam Tanzlehrerin Mona Stöcker während der Zeit des Corona-Stillstands, als sie die Kursräume ihrer Tanzstudio „MStage“ in Hagen nicht öffnen konnte. „Ich habe deshalb nach Flächen unter freiem Himmel gesucht, wo ich künftig mit Kursen hin ausweichen kann“, so Stöcker. Dabei wurde sie auf den früheren Märchenwald aufmerksam, der seit zweieinhalb Jahren brach liegt. Ein Gelände, mit dem sie viele Erinnerungen verbindet. „Ich war als Kind oft dort und kann mich noch gut an die Märchenhäuser erinnern“, so die gebürtige Hohenlimburgerin, deren Vater als Malermeister und Glaser unter anderem in der Reformierten Kirche in Hohenlimburg tätig war.
Das handwerkliche Geschick liegt also offenkundig in der Familie. Gemeinsam mit einem fünfköpfigen Team möchte sie dem Märchenwald neues Leben einhauchen. „Der Grundstücksbesitzer Dieter Füssmann war sehr für den Erhalt und wir konnten ihn mit unseren Ideen überzeugen“, freut sich Stöcker, angesichts mehrerer Interessenten den Zuschlag bekommen zu haben. Der Arbeitstitel des Projektes: „Märchenwald Wunderland“. In den kommenden Monaten soll ein Areal entstehen, auf dem neben Tanzkursen im Freien auch Gruppen und Verbände Naturprojekte machen können. Dazu werden unter anderem 24 Häuschen aufgebaut und wieder mit Märchen bestückt. Grundlage ist ein modernes Konzept, eine Art „Märchenwald 2.0“, bei dem Schneewittchen und Co. eingesprochen und später über Handy-App zu hören sein werden, statt wie einst über Lautsprecher am Häuschen.
Viel Herzblut im Projekt
Weil Freude und Herzblut eine große Rolle bei dem Projekt spielen, will sie keinen unnötigen Stress erzeugen, indem sie einen festen Termin für die Eröffnung nennt. Bis Weihnachten 2020 möchten sie aber gerne fertig sein. Öffentlich und jederzeit zugänglich ist das Gelände danach nicht. „Die Verkehrssicherung ist das Problem“, sagt Stöcker, die daher nur angemeldete Gruppen oder Personen mit Begleitung kontrolliert auf das Areal lassen möchte.
Noch bleibt aber viel zutun. Denn abgesehen von den Häusern ist das Gelände an vielen Stellen überwuchert von Sträuchern und Unkraut. „Das ist eine Knochenarbeit, keine Frage“, sagt Melanie Langner vom Helferteam. Aber auch sie kenne den Märchenwald aus der Kindheit und wirke daher gerne mit. „Außerdem kann man dort einfach loslegen und sich selbst verwirklichen.“
Baumaterial benötigt
Was es noch braucht, ist reichlich Baumaterial. Holz, Dachpappe, Nägel – es fehle Material „von A bis Z“, wie Stöcker sagt. Über Freunde sammele man Stück für Stück alles zusammen. Davon ab freue sich das Team aber auch über Unterstützung von Firmen und Privatpersonen.
Wer das Projekt mit Baumaterial unterstützen will, kann sich melden unter 0170 209 3627. Über die fortschritte beim Aufbau informiert das Team auf Instagram unter „maerchenwald_wunderland“.
Erinnerungen an die Redaktion
Im kommenden Jahr soll ein gemeinnütziger Verein für den Märchenwald errichtet werden.
Viele Jahrzehnte war das Areal ein beliebtes Ausflugsziel für Familien aus der Region. Welche Erinnerungen haben Sie an den Märchenwald? Fotos und Geschichten gern per Email an hohenlimburg@wp.de.