Der Wahlkampf in Hagen tobt auf Nebenkriegsschauplätzen. Jetzt wird es Zeit für einen Ideen-Streit – findet WP-Redakteuer Jens Stubbe.
Erst lässt der amtierende Oberbürgermeister Sensibilität vermissen und lächelt bereits im Juli (rechtlich nach Einschätzung der Stadt korrekt) zum Ärger der Sozialdemokraten von zahlreichen LED-Wänden, jetzt empört das unfaire Verhalten der SPD die Union. Willkommen im Wahlkampf mit all seinen Nebenkriegsschauplätzen.
Man kann den Ärger hüben wir drüben verstehen. Ein OB im Amte muss selbstverständlich nicht vor einer Wahl all seine Tagesgeschäfte ruhen lassen, dennoch haben sich die Sozialdemokraten bereits in der Weihnachtszeit an einem ähnlichen Auftritt gestoßen, in dem der OB als Repräsentant der Stadt die Bürger grüßte. Vor einer Wahl ist ein Oberbürgermeister, der eine nächste Amtszeit anstrebt, eben auch Wahlkämpfer.
Beide haben gute Argumente
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Wenn nun die Union auf dem Baum ist, weil in einigen Straßen die SPD sich frühzeitig so breit gemacht hat, dass für eigene Kandidaten kein Platz mehr bleibt, so ist auch das nachvollziehbar. Zumal nicht davon auszugehen ist, dass übereifrige Genossen Reue zeigen und in den nächsten Tagen zu früh besetzte Masten für CDU-Kandidaten freiräumen.
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Natürlich wird jede Partei das vermeintliche Vergehen des Anderen als das Schlimmere deuten. Zumal noch weitere Debatten um Wahlkampf-Fotos in städtischen Gebäuden (verboten!) und zu große Plakate schwelen. Man kann aber auch sagen, dass es nach Foulspielen zwischen den großen Blöcken jetzt ein zu eins steht.
Das würde bedeuten, dass sich der Wähler fortan auf einen Wahlkampf freuen darf, in dem die Inhalte und die besten Ideen für unsere Stadt im Vordergrund stehen. Dafür wird es Zeit.