Hohenlimburg. Im Lennetal laufen die Vorarbeiten für die Renaturierung der Lenne. Auf mehr als zwei Kilometern soll der Fluss zurück in den natürlichen Verlauf
Wer dieser Tage entlang der Lenne auf Höhe der Buschmühlenstraße radelt, der kommt an Bauzäunen, Baggern und Erdbergen vorbei. Es sind die ersten Vorboten für eines der größten Natur-Projekte, das die Stadt Hagen je angestoßen hat. Arbeitstitel: Die „Lenne-Renaturierung“.
Künstlicher Flussverlauf seit 1970er
Dahinter steckt das Ziel, den Fluss auf 2,5 Kilometern zwischen Hohenlimburg-Reh und Garenfeld in einen natürlichen Verlauf zu versetzen, der den heutigen Maßstäben entspricht. Denn seit den 1970er-Jahren verläuft der Fluss an hier gestreckt und geschwungen und variiert in Breite und Tiefe kaum. Ein künstliches Konstrukt, damals geschaffen, um in dem Auenbereich mehr Platz für die Ansiedlung von Industrie zu haben.
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Nun dreht sich der Wind. Wenige Meter von den großen Industrieunternehmen und dem Postzentrum soll wieder ein naturnaher Mittelgebirgsfluss verlaufen. In einzelnen Teilbereichen wird der Fluss hierzu von 25 Metern Breite auf 90 Meter Breite erweitert. Dazu werden das verbaute Ufer ausgehoben und Strömungslenker, Totholz und Störsteine eingesetzt, damit das Gewässer wieder mehr Eigendynamik enthält. Das Projekt ist aber nicht nur für Naturfreunde gedacht, sondern will auch ein attraktives Naherholungsgebiet für Freizeitaktivitäten schaffen.
Neuer Fahrradweg
Dafür wird in einzelnen Abschnitten etwa ein neuer Fahrradweg verlegt, der näher an die umgestaltete Lenne heran und durch eine Auenlandschaft hindurch führen soll. Neben Radlern, Joggern und Spaziergängern profitieren davon auch die Angler. „Das ist für uns Angler und für die Natur allgemein sehr vorteilhaft“, sagt Benjamin Klar von den Angelfreunden Lenne-Hohenlimburg. „Damit bietet die Lenne zum Beispiel bessere Bedingungen für Forellen und Jungfische.“ Mit der Renaturierung werde für den Verein auch eine lange angekündigte Kompensation eingelöst, sagt Klar. Denn die Renaturierung sei auch Ersatz für Flussbereiche, die den Anglern bei der Erweiterung der Kanu-Strecke in Hohenlimburg weggefallen sind.
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Seit 2018 wurde der Startschuss mehrmals verschoben. Zuletzt kam vor dem angesetzten Termin im April 2020 die Corona-Krise dazwischen. Aber nun geht es los. Die Baumaßnahmen sollen zwei Jahre dauern, aufgeteilt in drei Bauabschnitte. Für den 29. Juli ist der offizielle Spatenstich mit Oberbürgermeister Erik O. Schulz angesetzt.