Haspe. Die Firma GO4IT aus Hagen-Haspe hat gut gefüllte Auftragsbücher - trotz Corona. Ein positiver Blick auf die Event-Branche in der Krisenzeit.
Bereits Anfang März zeichnete sich die Coronakrise in der Eventbranche ab. Noch bevor es in Deutschland zum „Shutdown“ kam wurden erste Veranstaltungen aus Sicherheitsgründen abgesagt, Messen gecancelt. „Die Unsicherheit in der Branche war groß“, erklärt Dennis Kemmerling, der Projektmanager bei der Firma „GO4IT!“ in Haspe ist.
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„Aber für uns war das nie ein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Man muss sich eben anpassen und kreativ werden“, sagt er. Dabei laufe es bei der Hasper Firma, die sich auf Full-Service-Veranstaltungstechnik spezialisiert hat, ganz und gar nicht schlecht – die Auftragsbücher seien gut gefüllt, es gebe viele Projekte. Und das trotz Krise. „Viele aus der Branche sind in kürzester Zeit ins Jammertal gefallen. Klar: Es ist schwierig, ja es gibt Einbußen auch bei uns. Aber man muss weitermachen und nach vorne schauen.“
Kurzarbeit kein Thema
Angefangen hat 2013 alles damit, dass das Team um Geschäftsführer Dirk Hildebrandt Events geplant und begleitet hat – Komplettlösungen, mit Licht-, Ton- und Medientechnik. Mittlerweile habe sich der Fokus gewandelt, und die Arbeit des Teams.
„Das normale Stadtfest fällt mittlerweile nicht mehr in unser Portfolio“, erklärt Dennis Kemmerling. Jetzt geht es um Messen, Firmenevents, Seminare, Konferenzen und Online- und Hybridevents. „Wir arbeiten mit einigen Top-Rednern aus Deutschland wie Dirk Kreuter zusammen“, so Kemmerling.
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Zum Kundenkreis zählen beispielsweise auch bekannte Unternehmen wie die Thalia-Gruppe oder der Weltmarktführer für Schlösser aus Wetter. Seit Corona liege der Fokus vor allem wieder auf digitalen Events, Konferenzen, Seminaren und Live-Streams.
„Unsere Einstellung war es immer, aktiv nach vorne zu gehen, Altbewährtes wieder in den Vordergrund zu rücken, aber gleichzeitig neue Strategien für die Zukunft auszuarbeiten.“ So habe GO4IT! bereits internationale Produktpräsentationen in über 90 Länder gleichzeitig gestreamt. Kurzarbeit? Bislang kein Thema, sagt Kemmerling.
„Wir arbeiten weiter in voller Kraft. In der Krise haben wir sogar einen neuen Meister für Veranstaltungstechnik eingestellt. Auf unserer Karriereseite sind weiterhin drei Stellen ausgeschrieben, die wir auch besetzen wollen, und im August startet ein neuer Azubi bei uns.“ Stillstand? Gebe es nicht. Genug Aufträge gibt es – auch wenn sie anders sind als bisher.
Andere Bedingungen
Denise Bentler, die im Unternehmen für das Marketing zuständig ist, nennt ein Beispiel: „Zum Tanz in den Mai, der ja überall ausfiel, haben wir aus unserem Studio ein Konzert gestreamt, mit zwei Livebands und zwei DJs“, sagt sie. Außerdem würden beispielsweise Vorträge oder Konferenzen im Netz gestreamt.
„Mittlerweile können auch Seminare wieder stattfinden“, erklärt die 28-Jährige. Dazu entwickelt das Team Hygienekonzepte.
Beispielsweise seien die Veranstaltungsräume dann fast um das dreifache größer, als bei der Teilnehmerzahl normalerweise üblich wäre, damit die Hygieneregeln und Abstände eingehalten werden können.
Trotzdem weiß das Team um die Not der Branche. „Wir haben uns natürlich auch an der Night of Light beteiligt, um auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen. Die Hilfen wären dringend nötig“, so Dennis Kemmerling, der auch erklärt, dass man damit ein Zeichen setzen wolle. Ein Zeichen für Zusammenhalt in der Branche. Auch in Hagen hatten sich Betriebe an der Night of Light beteiligt.
Trotz allem wage er einen vorsichtig optimistischen Blick auf die zweite Jahreshälfte. „Wir haben einige Projekte, die jetzt anlaufen. Die Krise haben wir aber auch genutzt, um uns fort- und weiterzubilden. Wir wollen möglichst viel Positives für die Zukunft daraus mitnehmen“, betont er und schiebt nach: „Auch für viele Unternehmen ist das jetzt die Chance, sich mit der Digitalisierung weiter auseinanderzusetzen und Prozesse zu optimieren. Denn die Krise hat vielen aufgezeigt, dass sie in diesem Bereich noch nicht gut aufgestellt sind. Davor sollte man keine Angst haben, sondern die Chance jetzt für sich nutzen.“