Altenhagen. Die Stadtkirchengemeinde eröffnet am 30. Juni eine neue Kleiderkammer in der Boeler Straße.

Sie freuen sich „wie Bolle“, dass sie neue Räumlichkeiten gefunden haben – die Frauen, die sich in der Kleiderkammer der Stadtkirchengemeinde engagieren. Am Dienstag, 30. Juni, wird in der Boeler Straße 91 Eröffnung gefeiert. Zur Erinnerung: Im März hatte unsere Zeitung berichtet, dass die Kleiderkammer in der Arndtstraße schließt und die ehrenamtlich Engagierten sich nun nach neuen und vor allem erschwinglichen Räumen umschauen wollen.

Eine junge Frau hatte damals den Artikel über die Schließung in der WP gelesen und davon ihrem Vater erzählt. Glücklicher Zufall: Der Hagener konnte dem Kleiderkammer-Team geeignete Räumlichkeiten zur Miete anbieten.

Kleiderstangen und Regale

120 Quadratmeter groß ist der Raum, der im vorderen Bereich eine Sitzecke und im mittleren und hinteren Bereich Kleiderstangen und Regale beherbergt. Bis vor einigen Jahren war in dem Gebäude an der Ecke Boeler-/Alexanderstraße Schreibwaren Kural ansässig, „und ganz früher die Kneipe ,Alexander­-Eck’“, sagt Barbara Blömeke, „deshalb geht die Eingangstür auch heute noch nach außen auf.“ Barbara Blömeke wird gemeinsam mit Maren Rödder die Kleiderkammer leiten, „wir werden aber tatkräftig unterstützt von einigen ehrenamtlichen Kräften“, unterstreichen die beiden Frauen. https://www.wp.de/staedte/hagen/in-diese-kleiderkammer-kommt-auch-die-mittelschicht-id216162983.html

„Neu ist übrigens, dass die Kleiderkammer nun ökumenisch geführt wird – mit Unterstützung der St.-Meinolf-Kirche“, sagt Juliane im Schlaa. Auch die Pfarrerin der Stadtkirchengemeinde ist erleichtert, dass die soziale Einrichtung, in der bedürftige Menschen für einen Obolus Garderobe erhalten, weitergeführt werden kann.

Garderobe, Bett- und Tischwäsche sowie Haushaltswaren

In Hagen gibt es etwa ein Dutzend Kleiderkammern, u.a. befinden sich Einrichtungen in Eilpe (In der Welle), außerdem in der Scharnhorst- sowie in der Berliner Straße.

Angeboten werden Damen-, Herren- und Kinderkleidung, außerdem Bett- und Tischwäsche sowie Haushaltswaren.

Die gespendeten Sachen werden für kleines Geld an Bedürftige abgegeben. Für ein Oberhemd werden in der Regel zum Beispiel 50 Cent, für einen Mantel drei Euro berechnet.

Das Team der neuen Kleiderkammer geht davon aus, dass pro Öffnungseinheit 30 bis 40 Kunden kommen.

Bärbel Drane, Vertreterin des Gemeinderates, lächelt: „Hier schließt sich der Kreis: Der Besitzer des Hauses, in dem wir das Ladenlokal beziehen konnten, ist selbst aktiv in der St.-Meinolf-Gemeinde und daher auch um das Wohl des Viertels bemüht.“

Räume wurden aufgehübscht

In den vergangenen Wochen wurden die Räume renoviert und aufgehübscht, „nun stehen wir für unsere Kunden wieder bereit“, sagt Maren Rödder und ergänzt: „Zur Zeit können wir allerdings noch keinen Kaffee­ und Kuchen anbieten, und wir öffnen auch vorerst nur an einem Vormittag in der Woche.“ Weitere Einschränkungen: Maximal drei Personen dürfen zeitgleich in der Kleiderkammer stöbern und müssen dabei Schutzmasken tragen und Abstand halten.

Künftig hat die Kleiderkammer dienstags von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr geöffnet. „An diesem Tag nehmen wir gern auch Kleiderspenden entgegen“, betont Pfarrerin Juliane im Schlaa.