Hagen. Nicht nur ein Abriss kommt in Frage, auch eine Nutzung als Attraktion ist denkbar. Statt Autos haben Hagener dann Grünflächen vor dem Fenster
In der Hagener Stadtverwaltung gibt es Überlegungen dazu, die Ebene 2 in Zukunft doch nicht abzureißen, sondern die Hochbrücke stattdessen als Attraktion zu nutzen, „beispielsweise als Stadtteilpark in luftiger Höhe“, erklärt Baudezernent Henning Keune.
Es gibt bereits einen ersten Entwurf, wie ein solcher Park aussehen könnte. Statt Autolärm hätten die Altenhagener dann Grünflächen direkt vor dem Fenster. „Es handelt sich dabei aber nur um eine Idee“, will Keune betonen. Ob es tatsächlich zur Umsetzung kommt, ist offen – „und natürlich abhängig davon, ob wir abschließend auf die Ebene 2 und ihre Verkehrsfunktion verzichten können.“
Der Hintergrund: Die Hagener Politik hatte sich bereits dafür ausgesprochen, im Zuge der dringenden Erneuerungen der Fuhrparkbrücke und Eckeseyer Brücke, auf den Anschluss der Ebene 2 zu verzichten (wir berichteten) und die Verkehrsströme auf der B 54 stattdessen anders zu managen.
Der Startschuss für die Verwaltungen, in die Planungen und Gespräche einzusteigen. „Aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, es handelt sich dabei um ein sehr komplexes Planverfahren“, betont Keune.
Demnach könnten die Hagener frühestens in acht Jahren mit dem Neubau der Fuhrparkbrücke rechnen, in zehn bis zwölf Jahren ginge es dann um die Eckeseyer Brücke und die Ebene 2 – wenn alles gut läuft.
„Im ersten Schritt muss in den Planungen dann geprüft werden, ob der Verkehr auch ohne die Ebene 2 funktioniert“, so Keune. Ein erstes Gutachten vor etwa zwei Jahren habe zwar bestätigt, dass ein Verzicht auf die Hochbrücke durchaus möglich wäre, „aber in zehn bis zwölf Jahren tut sich viel. Es ist sicherlich dann eine erneute Prüfung notwendig. Keiner kann jetzt vorhersagen, wie sich die Verkehrssituation in Hagen bis dahin entwickelt hat.“
Viele Prüfungen offen
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Erst im zweiten Planungsschritt gehe es dann darum, was mit der Ebene 2 eigentlich passieren soll. Abriss oder als Attraktion erhalten? Diese Frage stehe dann im Raum. „Wir müssen uns aber jetzt schon mit Ideen und der Planung befassen. In diesem Zuge kam dann auch die Idee zur Nutzung als Stadtteilpark auf. Das ist sicherlich eine schöne Vision für Hagen“, sagt Keune zu dem ersten Entwurf.
Ob sich diese Vision dann aber auch tatsächlich bautechnisch und finanziell umsetzen lasse – und Zustimmung in der Hagener Politik findet, die in den Prozess eng eingebunden werden soll – stehe in den Sternen. „Es muss beispielsweise geprüft werden, ob der Bereich technisch überhaupt für eine andere Nutzung abtrennbar wäre, oder ob die Brückenpfeiler dadurch nötigen Platz für die neue Verkehrsführung blockieren. Wie gesagt: Es handelt sich dabei erstmal nur um Zukunftsvisionen.“
Kunstwerk sichern
Und für den Fall, dass es dann doch zum Abriss der Altenhagener Hochbrücke kommen sollte, gibt es zudem Überlegungen, wie das Kunstwerk an der Brücke für nachfolgende Generationen erhalten werden kann. „Das ist aber das kleinste Problem“, sagt Keune, der dabei nicht nur an eine mögliche Fotodokumentation denkt, sondern auch davon ausgeht, dass bis dahin das Kunstwerk in einem 3-D-Stadtmodell festgehalten werden könnte.