Wehringhausen. Der Tourismus in Hagen soll - auch durch die Corona-Krise - gestärkt werden. „Urlaub in Hagen“ soll attraktiv sein.

Corona hat auf Hagen in den vergangenen Monaten gewirkt wie ein Narkosemittel. Ganze Wirtschaftszweige brachen ein. Hotellerie und Gastronomie litten besonders und tun es in Teilen immer noch. Doch in der Krise, so finden jene, die den Tourismus in Hagen stärken und beleben wollen, liegt auch eine Chance. Sie heißt „Urlaub in Hagen“ und soll das Narkosemittel quasi aus den Venen der Stadt vertreiben. Am Beispiel der altehrwürdigen Waldlust in Wehringhausen wird deutlich, wo es hingehen soll.

Waldgaststätte wurde im März 2019 wiederöffnet

„Wenn das Hotel nicht wäre, dann hätte die Corona-Schließung noch viel schlimmere Folgen für die Waldlust gehabt“, sagt Kai-Uwe Packheiser, der gemeinsam mit Geschäftspartner Volkhard Clostermann die 1889 eröffnete Waldgaststätte im März 2019 wiederöffnet hat. Viel Geld, viel Sanierungszeit, viel Herzblut ist da hineingeflossen. https://www.wp.de/staedte/hagen/endlich-fertig-hagener-waldlust-eroeffnet-am-wochenende-id216717949.html

Das Glück der beiden Unternehmer: Sie sind Chefs einer Firma, die Beteiligungen in unterschiedlichsten Projekten hält. „Wären wir nur Gastronomen, dann wäre hier oben wohl schon Ende gewesen“, so Clostermann. Vor diesem Hintergrund können sie auch froh sein, dass sie noch keinen neuen Pächter in der Waldlust an den Start gebracht haben. Kai-Uwe Packheiser: „Denn der hätte jetzt wohl aufgeben müssen.“

Strenges Hygienekonzept

Vor Corona wurde die sanierte Waldlust klasse angenommen. Die Bücher waren voll. Restaurant und Hotel erwirtschafteten jetzt auch wieder Geld, das wirklich übrig blieb. Dann kam der Shutdown. Die Waldlust: geschlossen. Die Umsatzverluste: enorm.

Jetzt, da der Restaurantbetrieb wieder anlaufen darf, erleben Clostermann und Packheiser vorsichtige Kunden. Fast alle melden sich vorher an. Wer zum Essen kommt, muss mit dem Hygienekonzept leben. Seit vergangenem Wochenende gelten jetzt weitere Lockerungen. An einem Tisch können jetzt Gruppen von zehn Personen sitzen. Es gelten Abstands- und Hygieneregeln. „Wir können froh sein, dass wir mit unserem Außenbereich genug Fläche haben“, sagt Volkhard Clostermann. Der Bereich wurde verdreifacht.

Beim Ortstermin sitzt Kirsten Fischer­ mit am Tisch. Zuständig unter anderem für den Bereich Tourismus und Stadtmarketing bei der Hagen-Agentur. Gemeinsam mit dem Team der Waldlust will sie an diesem repräsentativen Ort die Werbetrommel rühren: für Hagen.

Hagen-Agentur will Wirtschaftsstandort Hagen stärken

Die Hagen-Agentur will wichtige Impulse zur positiven Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Hagen setzen.

Getragen von öffentlichen und privaten Gesellschaftern bietet sie Servicedienstleistungen – vom Unternehmensservice bis zur Projektentwicklung und Netzwerkbildung.

Das Ziel des Teams ist es, Standortförderung durch aktives Wirtschafts- und Tourismusmarketing zu betreiben.

„Für Hagen ist diese Zeit eine große Chance“, sagt Kirsten Fischer. „Die Stadt kann zeigen, was sie zu bieten hat. Viele Menschen werden in diesem Sommer in Hagen bleiben und können hier die vielen tollen Angebote nutzen, die es gibt.“ Die Hagen-Agentur hat selbst die Kampagne „Urlaub in Hagen“ an den Start gebracht. Auf Facebook („Hagenagentur“) und Instagram („Hagenentdecken“) will die Agentur unter dem hashtag ,urlaub in Hagen’ zeigen, was es vor der eigenen Haustür zu entdecken gibt.

Bestandteil der Kampagne ist eine Übersicht aller geöffneten Gastronomien­, Hotels und Ferienwohnungen, Freizeitaktivitäten sowie Sehenswürdigkeiten in Hagen. Auch ein Gewinnspiel wurde integriert.

Alle müssen zusammenstehen

Am vergangenen Wochenende wurde ein Video vom Wikinger-Pier am Hengsteysee hochgeladen. „Wir wollen auch an altbekannten Orten zeigen, was es immer wieder zu entdecken gibt. Hagen hat Urlaubspotenzial, darum geht es“, sagt Kirsten­ Fischer.

Für die Unternehmer Volkhard Clostermann und Kai-Uwe Packheiser ist dieser Neustart zwar auch eine wirtschaftliche Angelegenheit. „Aber es geht doch jetzt vor allem darum, dass wir alle zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen. Wie so viele Restaurantbetreiber in Hagen freuen wir uns, wenn die Menschen endlich wieder kommen­.“