Hagen. Der Krisenstab hat heute entschieden, dass das Theater Hagen nun doch wiedereröffnen darf. Start vor maximal 100 Besuchern ist am Samstag.

Das komplette Theater-Hagen-Team atmet auf: Das Große Haus darf seinen Spielbetrieb nun doch wieder aufnehmen, wie der Krisenstab am heutigen Donnerstagabend, 28. Mai, bekannt gab. Schon am Samstag, 30. Mai, wird auf der Hauptbühne „Der Winterreise Erster Teil“ gezeigt, eine knapp einstündige szenische Aufführung des ersten Teils des berühmten Liederzyklus „Die Winterreise“ von Franz Schubert.

Die neue Coronaschutzverordnung hebt das bisherige generelle Verbot von Theaterveranstaltungen auf. Bislang galt: „In geschlossenen Räumen sind Konzerte und Aufführungen von Theatern, Opern- und Konzerthäusern und anderen Einrichtungen bis auf weiteres untersagt; die nach dem Landesrecht für Schutzmaßnahmen nach § 28 Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes zuständigen Behörden können auf der Grundlage eines strengen Hygienekonzepts Ausnahmen für Konzerte und Aufführungen mit bis zu 100 Zuschauern zulassen.“

Neue Rechtsgrundlage

Nach neuer Rechtsgrundlage sind Theatervorstellungen mit bis zu 100 Besuchern erlaubt, wenn Hygienevorschriften und der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten und der Zutritt gesteuert werden. Es ist keine Ausnahmeregelung seitens der Behörden für Vorstellungen mehr nötig. Das Theater habe, so Stadtsprecher Thomas Bleicher, außerdem sein Konzept angepasst - insbesondere mit Blick auf mehr Abstand beim Sitzen und der Zugangssituation.

Bleicher betont, dass Oberbürgermeister Erik O. Schulz stets gesagt habe, dass die bisherige Entscheidung des Krisenstabes zur Nicht-Teilwiedereröffnung des Theaters nicht auf Dauer in Stein gemeißelt sei.

Zum Hintergrund: Der Verwaltungsvorstand und der Krisenstab hatten in der vergangenen Woche vor dem Hintergrund einer erhöhten Infektionsgefahr dem Theater mit seinen fast 800 Plätzen die Wiederaufnahme des Spielbetriebs auch weiterhin auf unbestimmte Zeit untersagt. https://www.wp.de/staedte/hagen/theater-hagen-beschluss-des-krisenstabs-unverstaendlich-id229168288.html

Klaus Fehske, Beiratsmitglied des Theaterfördervereins und Mitglied des Aufsichtsrates des Theaters, hatte auf den Beschluss mit Unverständnis reagiert. So kritisierte Fehske, dass das Gremium das vom Theater ausgearbeitete Sicherungskonzept pauschal ablehnen würde, statt sich an einer konstruktiven Nachbesserung zu beteiligen; diese Haltung würde dem Hagener Theater und dem Ansehen der Stadt schaden.

Da jetzt neue Rahmenbedingungen bestünden, habe der OB am heutigen Donnerstag, unterstreicht Stadtsprecher Thomas Bleicher, das Thema Theater sofort wieder in den Krisenstab gebracht. Schulz freue sich, dass ein Weg gefunden werden konnte, dem Theater die Teilwiedereröffnung zu ermöglichen. Das Votum des Krisenstabs sei einhellig gewesen.

Maskenpflicht bis zum Sitzplatz

Wichtig sei es jedoch, dass die Zuschauer bis zum Einnehmen des Platzes eine Maske tragen und Abstand halten würden. Das Reglement werde im Theater ausgeflaggt.

Weitere Vorstellungen der „Winterreise“ finden am 1. und 7. Juni um jeweils 15 Uhr für maximal 100 Besucher statt. Bitte beachten: Tickets gibt es nur nach Bestellung unter der Telefonnummer 02331-207-3218 oder persönlich an der Theaterkasse.

Übrigens: Weitere Produktionen des Musiktheaters, des Balletts und des Philharmonischen Orchesters am Theater Hagen sowie des Kinder- und Jugendtheaters Lutz sind noch vor der Theater-Sommerpause, also für Juni 2020, vorgesehen.

Nähere Infos und weitere Termine finden Interessierte auf der Homepage des Theaters Hagen.