Hagen. Wegen reduzierten Betreuungsstunden wird im Juni und Juli in Hagen nur der halbe Kita-Beitrag fällig. SPD fordert Aussetzung für ganzes Kita-Jahr
Ab dem 8. Juni startet in den Kitas ein eingeschränkter Regelbetrieb. Für alle Eltern werden jedoch die Betreuungsstunden um zehn Stunden pro Woche reduziert (wir berichteten). „Um die Eltern zu entlasten, ist für Juni und Juli nur der halbe Elternbeitrag fällig“, so die Stadt Hagen.
„Aufgrund technischer Herausforderungen werden wir im Juli einen vollen Beitrag abbuchen und im Juni nichts“, erklärte Jugendamtsleiter Reinhard Goldbach im Jugendhilfeausschuss. Eltern, die die Beiträge selbst einzahlen, werden gebeten, die Zahlung selbst anzupassen und ebenfalls in einer Summe im Juli zu begleichen.
Qualität der Betreuung geringer
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Kritik an dem Vorgehen gibt es aus der Politik. „Das ist eine Frechheit gegenüber den Eltern. Die Familien sollen für eine Leistung zahlen, die nicht erbracht wird: Die Betreuungszeit der meisten Kinder wurde gekürzt. Die Qualität der Betreuung ist aufgrund zahlreicher Regeln und Einschränkungen zwangsläufig geringer und Erzieher und Erzieherinnen werden sowieso schon viel stärker belastet“, bemängelt der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg. Die SPD-Landtagsfraktion setze sich dafür ein, die Beiträge für den Rest des Kita-Jahres komplett auszusetzen.
„Ich finde diesen Weg auch nicht in Ordnung“, betonte Karin Köppen (Grüne). Zumal es Personalengpässe gebe. Hinzu kämen zahlreiche mit viel Aufwand verbundene Hygienevorgaben.
Individuelle Lösungen suchen
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„Damit hat keine Stadt gerechnet“, betonte Dezernentin Margarita Kaufmann. Auch Jugendamtsleiter Reinhard Goldbach weiß um die Probleme: „Wir müssen einrichtungsbezogen schauen – auch was die Betreuungszeiten angeht – und dann individuelle Lösungen finden. Zur Untersützung der Einrichtungen bekommen wir am 4. Juni vom Familienministerium noch 18.000 FFP-2 und 28.000 OP-Masken.“