Hagen. Ein Facebook-Video rückt Mitarbeiter des Ordnungsamtes Hagen in ein schlechtes Licht. Doch es gibt eine Erklärung.

Ein Video, das Mitarbeiter des Ordnungsamtes dabei zeigt, wie sie zwei Männer, die einen Bierkasten zwischen sich tragen, von hinten schubsen, sorgt gerade in den sozialen Medien für Aufsehen. Zu sehen ist eine kurze Sequenz, die sich in unmittelbarer Nähe des Bleichplatzes abgespielt hat. Versehen ist es mit dem ironischen Zusatz: „Die feine Art der Kommunikation“.

„Uns ist dieses Video bekannt“, sagt Thomas Lichtenberg, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Hagen. Von den beiden Kollegen, die in dem 27 Sekunden langen Kurzfilm zu sehen sind, habe man eine Stellungnahme angefordert.

Sequenz ist bereits zwei Wochen alt

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Was aus dem Film, der jetzt im Internet publiziert wurde, nicht hervorgeht: Die Sequenz wurde bereits vor rund zwei Wochen aufgezeichnet. Gedreht worden ist sie offenbar mit einer Handykamera aus einem Auto heraus, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite abgestellt war.

Bevor das Video aufgezeichnet wurde, hatten die beiden Mitarbeiter der Stadt offenbar einen Platzverweis gegen eine Gruppe von fünf Personen ausgesprochen, die sich mit Bierkasten trotz Kontaktverbots auf dem Bleichplatz zusammengesetzt hatten. „Die beiden Männer, die in dem Video zu sehen sind, haben sich geweigert“, so Lichtenberg. Sie hätten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes lautstark beschimpft. Flaschen seien geflogen. Letztlich sei es dann nur durch „körperliches Bedrängen“ gelungen, den Platzverweis durchzusetzen.

Einsatz durch Gesetzeslage gedeckt

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Dies sei ein Mittel, das – durchaus durch die Gesetzeslage gedeckt – im Alltag der Mitarbeiter immer wieder angewandt werde. „Eine nächste Eskalationsstufe hätte auch eine Festnahme mit Handschellen und eine Unterbringung im Gewahrsam sein können“, so Lichtenberg weiter. „Unsere Mitarbeiter haben dieselbe Handhabe, wie sie auch Polizisten haben. Sie werden in der Regel einmal pro Woche in Eingriffstechniken und im Umgang mit Hilfsmitteln trainiert.“

Dass sich auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes (ähnlich wie Polizisten und Feuerwehrleute) immer wieder mit Handyaufnahmen konfrontiert sehen, sei Alltag. „Generell ist es okay, dass unsere Arbeit in den Fokus rückt“, so Lichtenberg. Und für diese Arbeit gelte generell die Prämisse der Deeskalation. „In den allermeisten Fällen funktioniert das auch“, so Lichtenberg, „aber es macht auch keinen Sinn, dass wir ein Platzverbot aussprechen und es dann nicht durchsetzen.“