Hagen. Wer die erlassenen Corona-Verfügungen in Hagen nicht einhält, muss mit Konsequenzen rechnen. Das Ordnungsamt greift jetzt konsequent durch.

Dass es auch in Hagen eine Ausgangssperre geben wird, steht für Manuel Bornfelder nach den Erfahrungen aus der vergangenen Woche schon lange außer Frage. Der Leiter des Stadtordnungsdienstes, der auch an diesem Wochenende mit seinen 45 Kollegen wieder im gesamten Stadtgebiet unterwegs war, musste tagtäglich beobachten, wie die Menschen die Appelle, Abstand zu halten und möglichst zu Hause zu bleiben, vorsätzlich ignorieren: „Und es kann nun wirklich niemand mehr behaupten, er hätte es nicht gewusst.“

Auch interessant

Immer wieder traf er auf Imbissbudenbetreiber, die sich nicht an die limitierten Öffnungszeiten halten. „Oft müssen wir dort zwei- oder dreimal vorbeifahren und auch Bußgelder von 150 Euro verhängen, einmal wurde sogar ein Laden versiegelt“, berichtet Bornfelder von bis zu 500 Euro Strafe für Wiederholungstäter.

Corona-Partys gesprengt

Aber auch Privatleute geben sich angesichts der Corona-Krise weiterhin uneinsichtig: Corona-Partys von Jugendlichen in Wehringhausen wurden gesprengt, und auch Abiturienten stellten unrühmlich unter Beweis, dass sie trotz anstehender Reifeprüfung von diesem Status noch weit entfernt sind. Die ausfallenden Motto-Wochen wurden mit bis zu 30-köpfigen Gruppen kurzerhand in den Hamecke-Park und zum Ischeland verlegt. „Hier mussten wir Platzverweise aussprechen“, stellte der Leiter des städtischen Ordnungsdienstes mit seinem Teams auch die Personalien fest. Bei erneuten Verstößen werden dann Bußgelder zwischen 150 und 1000 Euro fällig.

Auch interessant

Jugendliche, die an der Sportanlage Boele/Kabel zum Kicken über Zäune kletterten, wurden sogar ein Fall für die Polizei, weil solche Aktion unter Hausfriedensbruch fallen und somit zu den Straftaten zählen.

Familientreff auf Spielplätzen

Aber es sind auch die kleineren Einsätze, die den Ordnungsdienst in Atem halten: Häufig melden sich Eltern von frustrierten, artig zu Hause gebliebenen Kindern, die beim Blick aus dem Wohnungsfenster zähneknirschend mit ansehen müssen, dass andere Familien sich sorglos auf den Spielplätzen tummeln. „Da steht bei uns das Telefon nicht still“, berichtet Bornfelder auch von wachsendem Sozialdruck. Die ertappten Eltern an den Sandkästen zeigen sich beim Auftauchen des Ordnungsamtes dann aber meist einsichtig und räumen das Feld.

Auch interessant

Dies war allerdings weniger der Fall bei einem Einsatz in einem Erotik-Massagestudio. Während die Betreiberin ihr Wirken den Behördenvertretern als unbedingt erforderliche Dienstleitung verkaufen wollte, deklarierte der Ordnungsdienst diesen gewerblichen Service als pures Vergnügen. Der Laden musste den Betrieb prompt einstellen.