Buschey. Neben dem infizierten Mitarbeiter der Kinderklinik sind keine weiteren Kollegen in Quarantäne. Das Haus hat weitere Intensivbetten geschaffen.

Am Tag nachdem bekannt wurde, dass ein Mitarbeiter der Kinderklinik des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) am Buschey mit dem Corona-Virus infiziert ist, herrscht in Hagens größter Klinik ein komplett neues Szenario. Unterdessen ist die Zahl der Corona-Infizierten stadtweit auf 21 gestiegen. Was besorgte Eltern und Patienten jetzt wissen müssen und wie es am AKH weitergeht – ein Überblick zur Lage.

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Auf Infektionsfall war das AKH gut vorbereitet

„Wir nehmen die Situation grundsätzlich sehr ernst und haben umgehend alle möglichen Kontaktpersonen identifiziert und informiert“, erklärt AKH-Sprecherin Maren Esser. Besuchsverbot, Quarantäne in der Kinderklinik und Aufnahme-Stopp, Verlagerung des Kinder-Notdienstes, Mundschutz für die Mitarbeiter – das AKH hatte schon am Vortag den Schutzschild hochgefahren. Die Klinik, so Esser, treffe der Infektionsfall nicht unvorbereitet. Es herrschten vergleichbare Vorgehensregelungen wie bei der Influenza. „So sind wir als Krankenhaus grundsätzlich gut auf die Behandlung von Patienten mit schweren und schwersten Atemwegsinfekten vorbereitet, die einer umfassenden klinischen Versorgung bedürfen“, so Esser. „Und auch, wenn es derzeit keine personellen Maßnahmen wie eine Urlaubssperre gibt, haben schon viele Mitarbeiter signalisiert, freiwillig auf ihren Urlaub verzichten zu wollen.“ Man stehe in ständigem Austausch mit dem Gesundheitsamt. Aktuell seien keine weiteren Mitarbeiter in Quarantäne.

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Die Koordination aller Maßnahmen steuere ein Krisenstab, der zum einen das Krankenhaus auf die weiteren Entwicklungen vorbereite und zum anderen die lokale Situation in der Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort aktuell einschätze. Esser: „So können wir die adäquate Versorgung unserer Patienten auch in der derzeitigen Situation und darüber hinaus sicherstellen.“ Esser hatte schon Montag erklärt, dass der Betrieb in der AKH-Geburtsklinik nicht beeinträchtigt sei. Hochschwangere könnten nach wie vor komplikationslos ihr Kind am AKH zur Welt bringen.

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Weitere Intensivbetten werden von der Stadt gefordert

Unterdessen hat das Gesundheitsamt alle Hagener Kliniken aufgefordert, weitere Intensiv-Betten einzurichten. Stadtweit gibt es aktuell 60 Intensivbetten. Maren Esser mit Blick aufs AKH: Neben unseren regulären Intensivplätzen mit Beatmungsmöglichkeiten wurden bereits zusätzliche Beatmungsplätze auf einer anderen Station geschaffen. So können beatmungspflichtige Patienten ohne Corona-Infektion von den infizierten Patienten räumlich und personell getrennt werden. Außerdem können wir somit ein höheres Patientenaufkommen optimal bewältigen. Darüber hinaus steht nicht-intensivpflichtigen Patienten mit einer Corona-Infektion ein separates Gebäude mit einer umfassend ausgestatteten Isolierstation zur Verfügung.“