Hagen. Zahlreiche Schließungen drohen. Auch die Spielplätze soll es treffen. Das Ordnungsamt hat zwölf Leute zur Kontrolle und setzt auf sozialen Druck.

Bars, Clubs, Diskotheken, Theater, Messen, Ausstellungen, Freizeit- und Tierparks und Anbieter von Freizeitaktivitäten, Wettannahmestellen, Prostitutionsstätten, Bäder, Fitnessstudios und sogar Spielplätze – was die Bundesregierung am Montag als Schließungsmaßnahmen empfahl, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat weitreichende Folgen bis hinein in das Privatleben jedes einzelnen Hageners. Aber hat das Hagener Ordnungsamt überhaupt die Kapazitäten und die Zeit, Verstöße gegen all diese Dinge zu überwachen? Und wie steht um die vielen Osterfeuer, die in knapp einem Monat stattfinden sollen? Seit Dienstag ist zudem klar: Zhagen- verwaltung sagt alle sitzungen ab – nur rat tagtur Eindämmung der Corona-Pandemie sollen nun auch die Spielplätze geschlossen werden und Restaurants sollen bereits um 15.00 Uhr schließen. Das hat das Landeskabinett am Dienstag in Düsseldorf beschlossen.

hagen- verwaltung sagt alle sitzungen ab – nur rat tagt hagen- verwaltung sagt alle sitzungen ab – nur rat tagt hagen- verwaltung sagt alle sitzungen ab – nur rat tagt hagen- verwaltung sagt alle sitzungen ab – nur rat tagt hagen- verwaltung sagt alle sitzungen ab – nur rat tagtDen großen Schließungskatalog der Bundesregierung hatte Lichtenberg bereits am Wochenende vernommen. Gestern veränderte die Ansprache von NRW-Landesvater Armin Laschet die Situation dann noch mal komplett. Auch die Schließung von Spielplätzen und von Restaurants ab 15 Uhr ging gestern noch in örtliches Recht über. Durch Erlass des Landes waren ergangenen Wochenende zunächst alle Freizeit-, Sport-, Unterhaltungs- und Bildungsangebote im Land eingestellt.

Thomas Lichtenberg ist Leiter des Hagener Ordnungsamtes.
Thomas Lichtenberg ist Leiter des Hagener Ordnungsamtes. © Michael Kleinrensing

Der Ordnungsamtsleiter schaut natürlich schon auf die nächsten Tage. Die jetzt gültige Allgemeinverfügung wird erheblichen Einfluss auf sein Team haben. „Das normale Tagesgeschäft ist ja ohnehin schon extrem runtergefahren. Aktuell kontrollieren wir Shisha-Bars, Wettbüros oder Spielhallen, eben jene Dinge, die der letzte Erlass untersagt hat.“

Nur zwölf Kollegen im Einsatz

Wenn nun noch Restaurants oder Spielplätze hinzukommen, dann müsse sein Team in der bestehenden Stärke eben versuchen, auch das im Blick zu haben. Allerdings: Der Stadtordnungsdienst besteht aus zwölf Personen, die noch dazu im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten. Im eigentlich drei Köpfe großen Ermittlungsdienst ist aktuell nur eine Stelle besetzt. Soll heißen: Der Personalbestand ist ziemlich begrenzt,die Zahl der zu kontrollierenden Örtlichkeiten hingegen sehr hoch.

„Klar ist aber auch, dass wir mit unseren Kollegen nicht überall sein können und stark von sozialer Kontrolle und dem vorauseilenden Gehorsam abhängig sind, den viele Hagener glücklicherweise schon an den Tag legen“, so Lichtenberg.

Bei den Spielplatzschließungen müsse man nun gemeinsam mit dem zuständigen Wirtschaftsbetrieb Hagen schauen, wie man die Spielplätze absperrt. In Hagen gibt es 150 Spielplätze in allen Wohnvierteln. Gerade jetzt, da die Temperaturen steigen, und die Schulen und Kitas geschlossen bleiben müssen, gibt es großen Andrang auf die Plätze. Das Gleiche gilt für Schulhöfe, wo Kinder immer noch Fuß- oder Basketball spielen gehen. Gestern Abend verfügte die Stadt, dass alle Bolzplätze und Schulhöfe der Stadt gesperrt werden.

„Die Zeit ist gerade schwierig. Ich bin seit zwei Jahren Ordnungsamtsleiter und hätte nicht geglaubt, dass es mal zu so einer Lage kommt“, so Thomas Lichtenberg. Das kennen selbst Kollegen hier nicht, die seit 30 Jahren hier sind. Auch das mit so in die Jahre gekommenen Mitteln wie Allgemeinverfügungen gearbeitet wird. Wir beim Ordnungsamt verfolgen ja normalerweise erstmal den Ansatz, mit den Leuten zu reden.“

Sämtliche Osterfeuer in Hagen sind definitiv abgesagt. Die meisten Osterfeuer hätten am Karsamstag, 11. April, stattgefunden. Gestern verkündete die Stadt offiziell, dass sie alle ausfallen.