Hagen. Das Hagener Bordell in der Düppenbecker Straße muss noch am Montag schließen. Die Branche spürt die Corona-Auswirkungen schon seit Monaten.

Der Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales, dass seit Sonntag wegen des Coronavirus nahezu alle Freizeit-, Sport-, Unterhaltungs- und Bildungsangebote im Land eingestellt werden, trifft auch das Hagener Bordell in der Düppenbecker Straße. So müssen ab dem heutigen Montag alle so genannten „Amüsierbetriebe“ wie zum Beispiel Bars, Clubs, Diskotheken, Spielhallen, Theater, Kinos, Museen schließen. Und die gleiche Regelung ergeht für Prostitutionsbetriebe.

Prostituierte können für Tagesmiete Räumlichkeiten mieten

„Wir werden heute schließen“, erklärt Carsten Rohleder, Eigentümer und Verpächter von vier Häusern in der Düppenbecker Straße, in der seit Jahrzehnten Prostituierte auf legalem und gemeldetem Weg ihr Gewerbe betreiben dürfen. In der Düppenbecker Straße können Prostituierte für eine Tagesmiete Räumlichkeiten anmieten, in dem Freier sie dann besuchen können. In Hagen sind aktuell sieben Damen von der Schließung betroffen. „Das trifft sie natürlich nicht nur beruflich, sondern auch als Menschen. Das Geschäft läuft wegen Corona schon seit zwei, drei Monaten sehr schlecht. Wir werden die Damen jetzt erstmal auffangen und versorgen“, so Rohleder. Er hoffe darauf, dass die betroffenen Damen die Möglichkeit erhalten, in den auch zum Wohnen ausgestatteten Häusern wohnen zu bleiben. Das solle dann aber mietfrei sein. Auch wenn ärztliche Versorgung anstehe, wollen Rohleder und sein Team sich kümmern.

Das Hagener Bordell wird zunächst bis zum 17. April geschlossen bleiben.