Hagen. Coronavirus führt zu weiteren Einschränkungen in Hagen. Am Elbersgelände schließen elf Betriebe. Auch Auswirkungen auf Rathaus-Galerie und Co.
Die Auswirkungen des Coronavirus machen sich nun auch in der Hagener Innenstadt bemerkbar. Erste Entscheidungen zu Schließungen sind gefallen: Elf Betriebe auf dem Elbersgelände machen vorab dicht. Das bestätigt Christian Isenbeck, Chef der Elbershallen. Durch die von der Landesregierung geforderten Einschränkungen von Freizeitangeboten, Shopping-Malls und Restaurants steht auch die Frage im Raum, ob Volme- und Rathaus-Galerie sowie Restaurants ebenfalls schließen werden.
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Alle Dienststellen der Stadt Hagen ab heute für den Publikumsverkehr geschlossen. Für dringende Dienstleistungen wurden entsprechende Regelungen getroffen. Zwischen 8.30 und 12 Uhr können werktags Termine telefonisch vereinbart werden. Die Bürgerämter sind zentral unter 207-5777 zu erreichen. Die Zulassungsbehörde ist unter Telefon 02331/207-3008 telefonisch zu erreichen, die Fahrerlaubnisbehörde unter 02331/207-5301 telefonisch zu erreichen.
Nur noch zehn Hochzeitsgäste im Standesamt
Die Ausländerbehörde bleibt grundsätzlich geschlossen, die Sachbearbeitung ist über die im Internet auf www.hagen.de hinterlegten Rufnummern zu erreichen, gleiches gilt auch für das Standesamt. Eheschließungen, die bis zum 19. April 2020 terminiert sind, finden nur noch im Trauzimmer, Rathausstraße 13, statt. Die maximale Personenzahl beträgt zehn Gäste.
Die Betriebe Bowling Room, Trampolinhalle Sprungwerk, Groß-Disco Capitol, Tanzschule Stein, Ballettschule Glasow, Musikschule, Pole Garage, Verkaufsgeschäft Handwerk, Grand Central Bar, Theater an der Volme und Quamboni sind ab sofort geschlossen, so Isenbeck. Das gilt allerdings nicht für die Restaurants auf dem Elbersgelände. „Artischocke, Essence, Kipos und 800 Grad bleiben unter den bestimmen Auflagen vorerst geöffnet“, sagt der Chef der Elbershallen.
Menschengruppen voneinander trennen
Auch die Hagener Rathaus-Galerie reagiert auf die Anordnungen. „Wir sperren ab heute die Sitzfläche rund um den Brunnen ab und auch die Sofas wurden entfernt“, sagt der Chef der Galerie, Christoph Höptner. Da der Aufenthalt von größeren Schülergruppen in Einkaufscentern nur noch mit triftigem Grund möglich sein soll, sagt Eggert, dass man abwarten müsse, was denn ein triftiger Grund sei. Außerdem wird ein Wachmann der Galerie in den kommenden Tagen durch die Mall gehen und größere Menschengruppen voneinander trennen, so Höptner.
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Der Centermananger der Volme Galerie, Thomas Eggert, sagt, dass er so schnell noch keine Aussage treffen kann. „Jetzt haben wir noch auf, wie das heute Nachmittag oder morgen aussieht weiß man noch nicht“, so Eggert auf Nachfrage unserer Zeitung. Es sei noch alles offen.
Enorme Umsatzeinbrüche
Der Früchtehändler „Früchteparadies“ in der Hagener Rathaus-Galerie musste schon zwei Mitarbeiter „nach Hause schicken“. „Es gibt einfach keine Arbeit, die Galerie ist leer“, sagt Mitarbeiter Kamuran Kocadag. Die Einbußen spüre man schon seit vergangenem Mittwoch. „Nun ist es noch schlimmer. Wir verkaufen weniger als fünf Prozent der Ware“, sagt er weiter.
Ein Schild mit dem Aufdruck „keine Selbstbedienung“ hängt an dem großen Stand. Die verschiedenen Produkte werden nur noch mit Handschuhen angefasst. Falls die Rathaus-Galerie aufgrund des Coronavirus schließen sollte, kommen noch mehr Probleme auf Kamuran Kocadag und seine Kollegen zu. „Es geht dann auch um die Miet- und Mitarbeiterkosten.“ Ebenfalls gibt es aktuell noch keine Lösung für die Aufbewahrung der gesamten Ware im Falle einer Schließung.
Enorme Umsatzeinbrüche erlebt auch die Gastronomie. Die Bundesregierung weist daraufhin, dass alle Restaurants und Bars frühestens um 6 Uhr öffnen dürfen und spätestens um 18 Uhr schließen müssen. Zudem müssen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einen Mindestabstand zu ihren Kunden halten. So auch im Extrablatt in der Hagener Innenstadt. 1,50 Meter Abstand lautet die Regelung. Dazu wird jeder zweite Tisch durch ein „Reserviert“-Schild freigehalten. „Wir merken, dass weniger Leute kommen und wir weniger Umsatz machen“, sagt eine Extrablatt-Mitarbeiterin in Hagen. Allerdings seien die Menschen, die in das Café kommen relativ locker, berichtet eine Mitarbeiterin.
„Es ist eine Katastrophe“
„Es ist erschreckend, ich habe sowas noch nie erlebt“, erzählt Dagmar Ullrich, Chefin des Geschäfts Eterna in der Rathaus-Galerie. Sie berichtet von stark sinkenden Umsätzen und viel weniger Kundschaft. Trotzdem sei der Kundenumgang wie gehabt. „Wir waschen uns regelmäßig die Hände und haben Desinfektionsspray.“ Auf Ausmessungen für Hemdkragen werde zurzeit allerdings verzichtet. „Dafür haben wir Probierhemden.“ So soll der enge Kundenkontakt vermieden werden.
Auch in der Volme-Galerie ist deutlich weniger los als sonst, bestätigt Ingo Goebel, Mitarbeiter des Sport-Geschäfts „Runners Point“, auf unsere Nachfrage. „Es ist eine Katastrophe“, sagt er. Goebel geht davon aus, dass die Volme-Galerie schließen wird. Er hält es allerdings für das Beste, alles zu schließen, damit sich das Virus nicht noch weiter ausbreitet. Alle Mitarbeiter des Sport-Geschäfts haben zudem die Anweisung, die Kunden auf Abstand zu halten.