Hohenlimburg. Bewohner und Team vom Haus Neuer Kronocken ziehen in das ehemalige AWO-Seniorenheim am Trappenweg. Interessent für Souterrain gesucht
Die Flure riechen nach frischer Farbe und in den Räumen stehen die Umzugskartons. In diesen Tagen zieht die Stiftung „Bethel.regional“ mit seinen Bewohnern vom Haus „Neuer Kronocken“ zum Trappenweg nach Elsey. „In der alten Immobilie ist alles soweit raus, jetzt muss hier nur noch eingeräumt werden“, zeigt sich Hennig Ebbinghaus, Leiter der Einrichtung, zufrieden mit dem bisherigen Zeitplan. „Wir gehen davon aus, dass nächste Woche der alltägliche Therapiebetrieb wieder anlaufen kann.“
Seit Jahre unterstützt die Stiftung Bethel Menschen mit sozialen Problemen und Suchterkrankungen, hilft ihren Klienten zurück auf den Weg in ein eigenständiges Leben. Dass diese Aufgabe nun deutlich besser anzugehen ist als im Haus Neuer Kronocken, steht für die Beteiligten außer Frage. „Die Immobilie war von Beginn an eine Kompromisslösung“, sagt Stefanie Gellert-Beckmann, Regionalleiterin Bethel. „Wir sind hier besser für die therapeutische Arbeit ausgestattet.“ So verfügt das Gebäude am Trappenweg über mehr Plätze, ist barrierearm und hat Küchenzeilen in den Apartments. „Das hilft den Klienten, sich auf das Leben in einer eigenen Wohnung vorzubereiten.“
Insgesamt 18 Bewohner ziehen auf zwei Etagen verteilt in das Gebäude. Gleichzeitig werden auf einer weiteren Etage sechs ambulante Wohnplätze geschaffen, für ältere Menschen mit Suchterkrankungen und eingeschränkter Mobilität. Das Souterrain ist noch frei. Investor Manfred Kissing sucht für die rund 300 Quadratmeter Grundfläche mit Einzelapartments, Gruppenräumen, separaten Eingang und Gartenanlage noch Interessenten.
Wenn der Umzug von Bethel abgeschlossen ist, soll es eine Einweihungsfeier geben, zu der auch die Nachbarschaft herzlich eingeladen ist. Erste Kontakte habe es bereits gegeben, sagt Einrichtungsleiter Ebbinghaus. „Am ersten Tag brachte ein Anwohner Kuchen für alle vorbei, das war klasse.“
Kritik an Stahlgitterzaun
Auch Anwohner Erwin Jüdith hatte bereits Kontakt mit den Beteiligten des Bauvorhabens. Allerdings aus einem anderen Grund. An der Grenze zwischen der Gartenanlage vom Trappenweg und seinem Grundstück steht nun ein mehrere Meter langer Stahlgitterzaun in der Erde, aufgestellt im Zuge der Bauarbeiten. „Darüber wurden wir vorher nicht informiert“, sagt Jüdith, „und der Zaun ist höher, als er sein sollte.“ Angesprochen auf den Zaun sagt Ebbinghaus, dieser musste aus Fallschutzgründen gebaut werden. „An der Grenze zum Nachbargrundstück geht es steil bergab.“
Nachnutzung für Haus „Neuer Kronocken“ noch unklar
Was mit dem nun leeren Gebäude am Neuen Kronocken passiert, steht noch nicht fest. Besitzer ist der Bauverein Hohenlimburg. „Wir sind aber zuversichtlich, in den nächsten Monaten genaueres sagen zu können“, betont Ulrich Schulze-Witteborg, Vorsitzender.