Hagen. Ein junges Team für den Stadtwald in Hagen: Die Förster Martin Holl und Robin Doennges kümmern sich Aufforstung, Holzeinschlag und Wildgehege.
Die Verbundenheit zur Natur, zu den Pflanzen, zu den Tieren, zu diesem Wald – sie ist immer da. „Wir machen ja nicht Feierabend und legen einen Schalter um“, sagt Martin Holl. „Förster zu sein – das ist viel mehr als nur ein Job.“
Förster ist Holl seit 2014 in Hagen. Und Robin Doennges wird bald Förster sein. Ersterer, 36 Jahre alt, als Fachleiter Forstwirtschaft, letzterer, 27 Jahre alt und noch im Anwärterdienst beim niedersächsischen Landesforst, als Revierförster. „Dann“, so sagt es Hans-Joachim Bihs, Vorstand des Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH), „haben wir den Forstbereich wieder mit zwei Förstern besetzt.“
Borkenkäfer-Plage macht dem WBH-Team zu schaffen
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Dass das wichtig ist, daran besteht kaum Zweifel. Denn Arbeit gibt es für die Förster und ihr Team im und rund um den Hagener Stadtwald mehr als genug.
Das ist zuerst die Borkenkäfer-Plage, die in den Fichtenbeständen im Hagener Stadtwald dauerhaft für katastrophale Zustände sorgt. Die Zahl der befallenen Bäume steigt stetig, ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. „Das ist ein Kampf gegen Windmühlen“, sagt Martin Holl und macht keinerlei Hoffnung, dass sich dieser „Kampf“ auf irgendeine Art gewinnen lässt. „Als Reinbestand sind solche Fichtenschonungen nicht mehr tragbar. Wir werden künftig auf Mischbestände setzen.“
Risiko soll besser verteilt werden
Risikoverteilung ist so ein Schlagwort, um auszuschließen, dass mögliche Schädlinge, von deren Auftreten man jetzt vielleicht noch gar nichts ahnt, in Zukunft ähnliche Schäden anrichten wie der Borkenkäfer in den letzten Monaten. „Langfristiges Ziel muss es sein, pro Hektar mindestens fünf verschiedene Baumsorten zu haben“, sagt Holl. Doch wie so oft im Bereich Forstwirtschaft lässt sich ein solcher Plan nicht von einem Tag auf den anderen umsetzen. Geduld ist gefragt.
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„Im Herbst haben wir bereits begonnen, uns die ersten Borkenkäferflächen vorzunehmen“, sagt Martin Holl. Weil aber die Förster im Hagener Stadtwald bundesweit nicht die einzigen sind, die die Aufforstung angehen, ergibt sich ein Problem: „Es fehlt an Pflanzen“, sagt Holl, „das Saatgut wäre zwar vorhanden. Aber in den Baumschulen reichen die Flächen einfach nicht aus, um den großen Bedarf zu decken.“
Sturm Sabine hat keine großen Schäden hinterlassen
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Immerhin: Zumindest Sturm Sabine hat im Stadtwald keine größeren Schäden hinterlassen. Lediglich Einzelwürfe beschäftigen Holl, Doennges, der bereits als Praktikant nach Hagen abgestellt ist, ihr Team sowie beauftragte Unternehmer. „Wenn Wege blockiert sind“, sagt Holl, „dann kostet das Zeit und Geld. Bäume, die zu lange liegenbleiben, sind für die Bokenkäfer wiederum ein gefundenes Fressen.“ So schließt sich ein natürlicher Kreis, auf den so niemand Wert legt.
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Förster Holl selbst wird in gewisser Weise bald nah an seinem Arbeitsplatz wohnen. Er wird das Forsthaus am Kurk (Kettelbach in Haspe) beziehen. „Auch wenn es eine romantische Vorstellung ist, dass alle, die mit Wald zu tun haben, auch im Wald leben – das Gebäude soll auf jeden Fall erhalten werden, auch wenn wir den neuen Betriebshof am Deerth bauen“, sagt Hans-Joachim Bihs. „Ziel ist es, dort wieder einen geregelten Forstbetrieb zu gewährleisten.“ Dazu zähle auch ein neues waldpädagogisches Konzept, das man im Sommer vorstellen will.
Förster Michael Knaup wechselt zum Landesbetrieb Wald und Holz
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Das Gebäude war zuletzt von Michael Knaup bewohnt worden. Der wiederum war einst lange Jahre Förster, schließlich als Fachleiter Vorgänger von Martin Holl und zuletzt lange erkrankt. Dann kehrte Knaup Hagen und dem Wirtschaftsbetrieb den Rücken, um Anfang Februar als neuer Leiter der Ranger Südwestfalen beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW vorgestellt zu werden. Die Ranger sind an den Premiumwanderwegen im Bereich Umweltbildung tätig.