Breckerfeld. Eine Milliarde verspricht die Bundesregierung den Landwirten. Aber Geld wollen die Breckerfelder Bauern wollen kein Geld.

Eigentlich könnten sie doch strahlen. Eigentlich könnten sie doch endlich zufrieden sein. Eigentlich müssten sie frohlocken angesichts der gewaltigen Summe, die ihnen die Politik da bescheren möchte. Nichts von all dem ist aber der Fall: „Ich will gar kein Geld“, sagt Heiner Born, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes. „Darum geht es uns allen nicht. Wir wollen, dass unsere Arbeit endlich wertgeschätzt wird.“

Deshalb sind auch die Breckerfelder Landwirte in den letzten Wochen immer wieder auf die Straße gegangen. Für mehr Wertschätzung, für eine vernünftige Politik, die ihnen Luft zum Atmen lässt, und gegen das Agrarpaket der Bundesregierung, durch das sie ihre Flächen bedroht sehen. Das, so sehen sie es jetzt, habe sich nicht gelohnt.

Maßnahme ist falsches Signal

„Uns ging es nie um das Finanzielle“, sagt Heiner Born vor dem Hintergrund, dass die Bundesregierung nun eine Milliarde Euro für die Landwirtschaft in Aussicht stellt, „die Reaktion der Bundesregierung macht uns richtig wütend. Uns wird ohnehin vorgehalten, dass wir nur von Subventionen leben. Da ist diese Maßnahme ein völlig falsches Signal.“

Dabei, so Born weiter, profitierten die Landwirte sowieso nicht direkt von der in Aussicht gestellten Summe. „Und selbst wenn – würde man das ganze Geld nehmen und auf alle Betriebe in Deutschland verteilen, so wären das nicht einmal 1000 Euro pro Hof“, so Born weiter. „Das hilft uns gar nichts.“

Lächerlicher Betrag

Jetzt werde so getan, als würden die Bauern die gesamte Summe direkt erhalten. „Das ist Quatsch“, so Heiner Born, „die Hälfte des Betrages ist vorgesehen, um neue Nitratmessstellen einzurichten oder alte auf Vordermann zu bringen. Das hilft keinem Landwirt.“ Das restliche Geld wiederum sei für den Insektenschutz bestimmt – ein Anliegen, dem im letzten Jahr Breckerfelder Landwirte durch das anlegen von Blühstreifen Rechnung getragen hätten.

„Rechnet man die 500 Millionen Euro mal auf die Fläche um, so bleiben rund zwei Euro pro Hektar“, sagt Heiner Born. „Das ist eine lächerlicher Betrag.“