Hagen. Es gibt wieder mehr Arbeitslose in Hagen, ihre Zahl stieg im Januar um 579 auf 10.971 Betroffene. Diese Tendenz ist typisch für den Januar.
Der Januar zeigte in Hagen die erwartete saisonale Verschlechterung der Arbeitsmarktlage. Die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt stieg nach Angaben des Arbeitsamtes um 579 auf 10.971. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,5 Punkte auf jetzt 10,9 Prozent.
Vor zwölf Monaten lag sie noch bei 9,5 Prozent. „Wir sehen die übliche Januar-Entwicklung. Der Anstieg der Erwerbslosenzahl am Jahresanfang ist immer der höchste im ganzen Jahr. Viele Arbeitsverhältnisse wurden zum Jahresende gekündigt oder waren entsprechend befristet. Außerdem endeten die zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen. Zusätzlich endete das Weihnachtsgeschäft für Handel, Logistik und Gastronomie“, so Maren Lewerenz, Chefin der Agentur für Arbeit in Hagen.
Anstieg betrifft alle Zielgruppen
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit seien sowohl die Arbeitslosenversicherung als auch die Grundsicherung betroffen, so Lewerenz: „Leider haben wir in der Stadt Hagen inzwischen über 1400 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr, und das konjunkturelle Umfeld hat sich in den letzten Monaten nicht verbessert.“ Die verhaltenen Erwartungen drückten stark auf die Arbeitskräftenachfrage. Hoffnung gebe hingegen die positive Entwicklung bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Von den Arbeitslosen im Januar waren 2789 Kunden der Arbeitsagentur (239 oder 9,4 Prozent mehr als im Vormonat, 425 oder 18 Prozent mehr als vor einem Jahr), und 8182 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (340 oder 4,3 Prozent mehr als im Dezember, 1011 mehr als vor einem Jahr). Kunden der Arbeitslosenversicherung sind von saisonal steigender Arbeitslosigkeit stärker betroffen als erwerbsfähige Hilfebedürftige, so die Arbeitsagentur. Der Anstieg betreffe alle Zielgruppen. Dabei stieg die Zahl der jüngeren Erwerbslosen unter 25 Jahren um 5,5 Prozent oder absolut um 46 auf 879, die der älteren Arbeitslosen über 50 Jahren um 3,0 Prozent oder genau 100 auf 3439.
Kräftenachfrage geht weiter zurück
Bei den Langzeitarbeitslosen in Hagen betrug der Anstieg im Januar 3,2 Prozent oder 136 auf 4334. Die Ausländerarbeitslosigkeit erhöhte sich um 6,6 Prozent oder 285 auf 4576.
Bei der ohnehin schwachen Kräftenachfrage gab es im neuen Jahr einen weiteren Rückgang. Nur 214 neue Stellen bedeuteten gegenüber Dezember ein Minus um 14 oder 6,1 Prozent. In Relation zum Vorjahresmonat war dies sogar ein Rückgang um 50 Stellenoder 18,9 Prozent.
Auch interessant
Die Schwerpunkte waren Zeitarbeitsfirmen (63 neue Stellen), gefolgt vom Gesundheitswesen (42) und dem Handel (26). Das gesamte Verarbeitende Gewerbe meldete nur zehn Stellen, ebenso das Baugewerbe, und die Logistik nur neun. Im Gesamtstellenbestand der Arbeitsagentur Hagen befinden sich aktuell 1986 Stellen, 82 weniger als im Dezember. Gegenüber dem Vorjahr ist dies sogar ein Rückgang um 469 oder 19,1 Prozent.
Bei der Kurzarbeit in Hagen hat es im Januar keinen weiteren Anstieg gegeben. Der Anzeigeneingang, die Zahl der betroffenen Betriebe und die damit verbundene Zahl von möglicherweise betroffenen Arbeitnehmern blieb auf dem gegenüber den Vorjahren leicht erhöhten, aber unkritischen Niveau.
Robuste Situation in Hagen
Der Hagener Arbeitsmarkt, so die Einschätzung der Arbeitsagentur, sei weiterhin robust. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar entspreche der jährlich wiederkehrenden saisonalen Entwicklung. Die hohen Zugänge im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit seien typisch für einen Januar. Auch liege der aktuelle Anstieg mit 5,6 Prozent noch im Landesdurchschnitt. Viel hänge kurzfristig davon ab, ob sich noch ein „richtiger“ Winter einstelle.
Der Februar könnte nach allen Erfahrungen aus saisonalen Gründen nochmals leicht steigende Erwerbslosenzahlen in Hagen bringen.