Hagen. Alle Jahre wieder beteiligt sich der Nabu in Hagen an der Stunde der Wintervögel. Erstmals wird eine gemeinsame Veranstaltung in Helfe angeboten.
Der Naturschutzbund (Nabu) in Hagen beteiligt sich zum zehnten Mal an der bundesweiten „Stunde der Wintervögel“. Alle Menschen in der Stadt sind vom 10. bis 12 Januar dazu aufgerufen, die in ihrer Umgebung vorkommenden Wintervögel zu zählen. Dabei sollen im Garten, auf dem Balkon oder im Park alle Singvögel notiert und an den Nabu übermittelt werden, die innerhalb einer Stunde gesichtet werden. „Ich bin sehr gespannt, welche Auswirkungen das Insektensterben auf die Vogelpopulation haben wird“, so Fabian Gärtner, Leiter der Nabu-Nachwuchsorganisation Naturschutz-Jugend in Hagen.
Erstmals bietet der Hagener Nabu eine gemeinsame Vogelzählung an. Alle Interessierten können sich am Sonntag, 12. Januar, von 10 bis 13 Uhr an der Biologischen Station in Helfe einfinden, um dort zu beobachten und zu zählen sowie mit den Experten des Naturschutzbundes zu fachsimpeln. Im Garten der Station gibt es mehrere Futterstationen und eine recht vielfältige Flora, die auch in der kalten Jahreszeit Vögel anlocken. „Es ist eine locker organisierte Veranstaltung, bei der wir sicherlich alle etwas dazu lernen werden“, so Gärtner.
Nahrungsangebot eingeschränkt
Dass die Vögel durch eine größere Menschenmenge gestört und gar aus dem Garten der Station vertrieben werden könnten, glaubt Gärtner nicht. Zum einen werde „auf Distanz“ geguckt, zum anderen sei die Situation ähnlich wie auf dem heimischen Balkon, wo sich die Vögel ja auch innerhalb kurzer Zeit an hergerichtete Futterstellen heranwagen würden. „Sie werden schnell zutraulich.“
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Im übrigen sei nichts dagegen einzuwenden, den im Winter karg gedeckten Tisch der Singvögel mit Futter aus dem Bau- oder Supermarkt etwas üppiger zu gestalten. Gerade weil das natürliche Nahrungsangebot immer stärker eingeschränkt sei, seien die Vögel auf die Zusatzrationen angewiesen. Allerdings solle man beim Kauf des Futters darauf achten, dass es – aus Gründen des Umweltschutzes – nicht in Plastikbeuteln verpackt sei.
Im vergangenen Jahr wurde die Kohlmeise (876) am häufigsten gesichtet, gefolgt von Blaumeise (658), Amsel (503), Wacholderdrossel (402) und Elster (317). Im Jahr 2018 hatten Kohlmeise, Blaumeise und Amsel die Rangliste in der gleichen Reihenfolge angeführt. Gärtner hält es für denkbar, dass die Zahl der Amseln rückläufig sein könnte, denn die Art leide immer noch an einem grassierenden Virus.
Standvögel und Wintergäste
Wer an der Vogelzählung teilnimmt, trägt dazu bei, schleichende Veränderungen in der Natur festzustellen. Neben den Standvögeln, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, lassen sich derzeit auch Wintergäste beobachten, die aus Skandinavien oder Osteuropa zu uns ziehen. Wer also nicht an der Veranstaltung in Helfe teilnehmen möchte, kann mit einer Zählung rund um die eigene Haustür dazu beitragen, dass die Vogelexperten wertvolle Erkenntnisse über das Vorkommen der hier lebenden Arten gewinnen.
Dazu sollte man sich einen Platz im eigenen Garten oder draußen in der Natur suchen, von dem aus man gut beobachten kann und dann von jeder Art die höchste Anzahl an Exemplaren, die man im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu Gesicht bekommt, notieren. Auf diese Weise können Doppelzählungen vermieden werden. Am bequemsten kann das Ergebnis über das Meldeformular des Nabu mitgeteilt werden (www.nabu.de).
Wetterfeste Kleidung und Fernglas erforderlich
Die gemeinsame Vogelzählung des Nabu findet am Sonntag, 12. Januar, von 10 bis 13 Uhr an der Biologischen Station, Haus Busch 2, statt.
Bitte wetterfeste Kleidung und – falls vorhanden – ein Fernglas mitbringen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gibt Kaffee und Kuchen.
Weitere Infos unter www.stun dederwintervoegel.de
Es macht jedoch keinen Sinn, Schwäne, Gänse oder Enten am Hengsteysee zu zählen, denn diese Arten sind bei der Aktion nicht gefragt. Elstern und Eichelhäher dürfen dagegen gern mitgezählt werden.