Hagen. Die Stadt Hagen sucht einen neuen Pächter für den Museumsshop im Kunstquartier. Die bisherige Pächterin schreibt mit dem Shop rote Zahlen.
Der Museumsshop im Kunstquartier soll ab Anfang Mai neu vermietet werden. Die bisherige Pächterin, Cornelia Gerstenberger, gibt den Shop im Erdgeschoss auf. „Ich führe insgesamt sechs Shops, doch der Hagener ist der am wenigsten lukrative“, sagt die Dortmunderin.
Ihre Steuerberaterin hätte ihr schon seit längerem empfohlen, mit den Erlösen aus den fünf anderen Shops, die sich aufs ganze Bundesgebiet verteilen, nicht die Verluste des Hagener Museumsshops auszugleichen. „Nun habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und gekündigt“, sagt Gerstenberger.
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Leicht sei ihr der Entschluss nicht gefallen. „Ich liebe Kunst, besonders Jugendstil, und die Arbeit hier direkt zwischen zwei Museen hat mich immer begeistert.“ Im Grunde sei es für sie keine Arbeit, sondern ein Hobby gewesen, „doch das Geldverdienen darf man ja auch nicht außer acht lassen.“
Die Stadt Hagen als Verpächterin der Fläche, in dem Künstlerbiografien, Kunstpostkarten und Accessoires verkauft werden, bietet auf Immobilienportalen und auf der eigenen Homepage den „53 Quadratmeter großen Museumsshop in moderner Architektur im Herzen der City“ als Mietobjekt ab 1. Mai 2020 an.
Gut frequentierte Begegnungsstätte
Die Hagener Fußgängerzone mit vielen Einkaufs- u. Freizeitmöglichkeiten sei fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen, können Interessierte in dem Exposé lesen. Und weiter: „Das Kunstquartier bietet spannende Begegnungen mit Ausstellungen und Kunstwerken des Osthaus Museums und des Schumacher-Museums. Das Kunstquartier als gut frequentierte Begegnungsstätte für das Kunst- und Kulturleben realisiert jährlich über 20 Ausstellungen sowie Konzert- und Event-Veranstaltungen.“
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Die Nachfrage unserer Zeitung, ob der Museumsshop künftig mit einem anderen Konzept betrieben werden sollte, lässt der Fachbereich Kultur durch Stadtsprecherin Clara Berwe beantworten. Die aktuelle Pächterin habe aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt, teilt Clara Berwe mit. Und: „Die Stadtverwaltung war mit dem bisherigen breit aufgestellten Konzept des Museumsshops, der beispielsweise neben Katalogen auch Schmuck etc. angeboten hat, sehr zufrieden. Wir können uns aber auch ein anderes unternehmerisches Konzept für die Räumlichkeiten vorstellen, das zum Kunstquartier passt.“
Aber zurück zur bisherigen Betreiberin. „Ich habe immer darauf Wert gelegt, mein Sortiment den aktuellen Ausstellungen anzupassen“, betont Cornelia Gerstenberger. So habe sie in den vergangenen Monaten das Thema „100 Jahre Bauhaus“ aufgegriffen und dazu Literatur und Accessoires angeboten. Derzeit liefe noch die Ausstellung „Leonardo da Vinci – Erfinder und Wissenschaftler“ und auch dazu biete sie von Baukästen bis Kunstpostkarten Flankierendes an.
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Apropos Kunstpostkarten: „Die waren und sind immer der Renner bei mir. Die Karten kosten einen Euro - davon kann man natürlich nicht reich werden.“ Ihren wirtschaftlichen Misserfolg in Bezug auf den Hagener Shop sieht sie allerdings woanders begründet: „Es fehlt in den beiden Museen einfach an Publikum aus Düsseldorf, Köln oder anderen großen Städten beziehungsweise an Touristen. Allein von Hagener Besuchern und Schulklassen kann ein solcher Museumsshop nicht überleben.“
Insgesamt sechs Shops
Unter dem Namen „Museumsshops Gerstenberger“ betreibt Cornelia Gerstenberger insgesamt sechs Verkaufsshops. Neben dem Hagener Museumsshop führt sie noch Shops in Dortmund (am Zoo), ferner in Rosenheim. Völklingen, Bad Homburg und Paderborn.
Mit ihrem Sortiment orientiert sie sich am Angebot der Einrichtungen.