Breckerfeld. Die Feiertage sind für die Breckerfelder Geistlichen arbeitsintensiv. Gleichzeitig finden sie Zeit für die Familie. Wie sie das schaffen.

Sie ist die Jüngste in diesem Bunde. Und sie ist die einzige Frau. Und doch spricht sie mit diesen Worten aus, was auch die Herren der Schöpfung in diesen Tagen so sehr bewegt. „Ich bin voll der Weihnachtsfreak“, sagt Christin Hick, „diese Zeit macht mir unglaublich viel Spaß.“

Weihnachten – das Fest der Liebe, das Fest, das Freude bringen soll. Für viele Menschen mag es ein besonderes Fest sein. Für Christina Hick, für Gunter Urban, für Paul Diehl, für Claus Optenhöfel und für Frank Höller gilt das in einem besonderen Maße. Sie alle sind Geistliche, für die Weihnachten auch etwas mit Arbeit zu tun hat. In der evangelischen, in der katholischen und in der neuapostolischen Kirchengemeinde.

Die Nähe von Gott zu den Menschen

„Ja“, sagt Christin Hick, „Weihnachten bringt auch Arbeit mit sich. Ich habe am Heiligen Abend zwei Gottesdienste – um 17 und um 23 Uhr. Aber dazwischen schaffe ich es doch, mit meiner Familie, meinem Mann, meiner Schwester und meiner Mutter gemeinsam zu essen.“

Und dann ist da ja noch diese frohe Botschaft: „Gott entschließt sich, zu den Menschen zu kommen. Er spricht sich für diese Maria aus, wählt diesen Viehstall – das finde ich großartig. Das alles zeigt, wie nah dieser Gott den Menschen doch ist… .“

Blick in die Krippe der evangelischen Jakobuskirche.
Blick in die Krippe der evangelischen Jakobuskirche. © Michael Kleinrensing

Geistlicher Impuls beim Krippenspiel

Auch für Gunter Urban ist Weihnachten viel mehr als Arbeit. „Das Krippenspiel zum Beispiel, das ist auch für mich persönlich ein wunderbarer Impuls. Das Zusammensein, das gemeinsame Singen mit den Kindern und deren Familien – das kann ich richtig genießen. Wenn alle gemeinsam ,O du fröhliche’ anstimmen – das berührt mich, das geht mir zu Herzen.“

Und doch: Das Leben steht auch an diesen Tagen nicht still. Krankenbesuche, Sterbebegleitung – auch das sind Aufgaben, die die Pfarrer erledigen. „Das ist für einen selbst dann schon ein Wechselbad der Gefühle“, sagt Gunter Urban, der mit Familiengottesdienst im Altenzentrum (11 Uhr) und Christvesper (17 Uhr) zwei Gottesdienste am Heiligabend mit der Gemeinde feiert. „Der Abend selbst gehört dann der Familie.“

Warten mit den Enkeln auf die Bescherung

Mit einem Familiengottesdienst um 15 Uhr und der Feier um 16.30 Uhr in Zurstraße muss auch Paul Diehl zweimal am Heiligen Abend arbeiten. „Im Anschluss steht dann die Familie im Mittelpunkt“, sagt Paul Diehl, der zusammen mit seiner Frau, seinen Kindern und den Enkeln an Heiligabend feiert. „Die warten extra, bis ich da bin. Ich gehe dann mit den Enkeln nach oben, und wir warten gemeinsam, bis eine Glocke zur Bescherung läutet. Wir essen zusammen, wir singen, wir spielen Klavier.“

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Dabei ist Weihnachten auch für Paul Diehl das Fest der Freude. Freude auch, weil es so voll ist in den Kirchen. „Das freut mich total“, sagt er, „es gibt Menschen, die kommen einmal im Jahr an diesem einen Tag. Das ist für mich völlig in Ordnung.“

Der zweite Feiertag gehört der Familie

16.30 Uhr katholische Kirche Dahl, 18.30 Christus-König-Kirche in Halver, 22 Uhr Jakobus-Kirche Breckerfeld – das ist der Terminplan von Claus Optenhöfel am 24. Dezember. „Im Grunde bin ich da durchgehend beschäftigt“, so der Priester, „dazwischen esse ich zu Abend, komme runter, finde einen Moment Ruhe.“

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Gerade die Vorweihnachtszeit sei manchmal stressig. „Aber es gibt viele Menschen in der Gemeinde, die mithelfen. Und letztlich ist es ja ein tolles Fest. Gott bringt den Glauben mitten in die Welt hinein.“ Der erste Weihnachtsfeiertag ist auch für Claus Optenhöfel Familientag. „Ich fahre zu meiner Mutter nach Mülheim, meine Brüder kommen.“

Viele bringen Freunde und Verwandte mit

Frank Höller, ehrenamtlicher Priester und Leiter der Neuapostolischen Gemeinde, kann den 24. Dezember im Kreise der Familie feiern. „Im kleinen Kreis. Aber das managt meine Frau“, so Höller, „meine Tochter und mein Sohn kommen jeweils mit Freund und Freundin. Auf diesen Abend freue ich mich.“

Dafür war die Vorweihnachtszeit besonders intensiv. „Die seelsorgerische Arbeit nimmt noch einmal zu. Dazu kommen unsere Weihnachtsfeiern für Kinder und Senioren“, sagt Frank Höller, „man wird als Gemeindeleiter häufig eingeladen. Und das nehme ich auch gerne an.“ Gottesdienst feiert die Gemeinde erst am ersten Feiertag (10 Uhr). „Ein bisschen voller ist dann auch unsere Kirche“, sagt Frank Höller, „viele bringen Freunde oder Verwandte mit.“

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