Hohenlimburg. Deutsche Bank und Commerzbank wollen ihr Netz ausdünnen. Was bedeutet das für die Filialen in Hohenlimburg und Haspe?

Getagt wurde in Frankfurt, die Investoren kamen aus aller Welt. Aber die Botschaft, die ihnen von den Spitzen der Deutschen Bank in der vergangenen Woche übermittelt wurde, könnte Auswirkungen bis nach Hohenlimburg in der Stennerstraße haben. „Wir werden unser stationäres Netz noch einmal unter die Lupe nehmen und weiter optimieren“, erläutert ein Bank-Sprecher gegenüber unserer Zeitung die Botschaft an die Investoren.

Stadtteile betroffen

Eine ähnliche Situation wie in Hohenlimburg gibt es auch in Haspe: Auch hier gibt es – neben der Innenstadt – noch eine Commerzbank-Filiale. Die Filiale der Deutschen Bank wurde bereits in eine SB-Station umgewandelt.

Getroffen hatte der Strukturwandel in der Bankenwelt zuletzt Vorhalle: Dort soll die Filiale der Sparda-Bank geschlossen werden. Es bleibt dann die Filiale am Friedrich-Ebert-Platz in der Hagener Innenstadt.

Damit dürfte nun das konkreter werden, was bereits im August angedeutet wurde, als ein neuer Sparkurs bei der Deutschen Bank angekündigt wurde. „Zu konkreten Zahlen und Standorten können wir zurzeit noch nichts sagen“, so der Bank-Sprecher. Es liefen dazu Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. Da es mit Hohenlimburg und dem größeren Standort in der Bahnhofstraße aber in Hagen gleich zwei Filialen im Stadtgebiet gibt (plus eine Selbstbedienungs-Station in Haspe), dürfte hier die Prüfung intensiv sein.

Was macht die Commerzbank?

Gleiches gilt auch für die Hohenlimburger Filiale einer weiteren Privatbank, nämlich der Commerzbank in der Herrenstraße. Auch dieses bundesweit aktive Kreditinstitut hat eine große Sparrunde angekündigt, in der auch das Filialnetz ausgedünnt werden soll. Was bedeutet dies für Hohenlimburg? Von Commerzbank-Sprecherin Birgit Müller gibt es noch keine konkrete Antwort. Nur soviel: „Wir passen unser Filialnetz der

Die Deutsche Bank will ihr Filialnetz ausdünnen. Davon könnte auch der Standort in der Stennertstraße in Hohenlimburg betroffen sein.
Die Deutsche Bank will ihr Filialnetz ausdünnen. Davon könnte auch der Standort in der Stennertstraße in Hohenlimburg betroffen sein. © WP | Michael Koch

veränderten Kundennachfrage an. Wir werden dabei vor allem nah beieinander liegende Filialen in Städten zusammenlegen.“ Das sei ein kontinuierlicher Prozess, in dem bis 2023 alle Standorte individuell bewertet werden sollten. Dabei hat die Filiale in der Herrenstraße schon jetzt nur noch an vier Tagen geöffnet, freitags ist geschlossen.

Was macht die Volksbank?

Für den Banken-Standort Hohenlimburg würde dies – sollten beide Banken sich tatsächlich zurückziehen – einen erheblichen Einschnitt bedeuten. Aber immerhin: Die heimischen Kreditinstitute planen zumindest in absehbarer Zeit keine weiteren Einschnitte im Filialnetz. So hat die Volksbank neben der Hauptstelle in der Innenstadt noch Filialen in Elsey (Möllerstraße) und Nachrodt-Wiblingwerde sowie – nach der Aufgabe der dortig Beratung – noch eine SB-Station in Holthausen. Und vor allem gibt es die relativ neue, auf Berufstätige und internet-affine Kunden ausgerichtete V-8-Filiale an der Elseyer Straße. „Das passt auch so und funktioniert gut“, sagt Volksbank-Vorstand Klaus-Martin Kesper. „Wir planen keine Änderungen.“

Was macht die Sparkasse?

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Gleicher Tenor bei der Sparkasse, die Filialen in Hohenlimburg (Stennertstraße) und Elsey (Esserstraße) betreibt. Hier war auch bei der letzten Runde von acht Filialschließungen im Jahr 2017 Hohenlimburg – zumindest wenn man die Filiale in Halden, die eigentlich auch zum Bezirk gehört, nicht mit einrechnet – ungeschoren davon gekommen. „Wir überprüfen zwar regelmäßig unser Filialnetz“, so Robert Schleifenbaum von der Sparkasse. „Aber aktuell steht hier nichts an.“