Hagen. Der Schnäppchen-Tag „Black Friday“ findet auch in Hagen statt. Etliche Läden in der City haben am 29. November bis 22 Uhr geöffnet.
Auch schon im „Black Friday“-Fieber? Auch Sie hoffen, am 29. November echte Einkaufs-Schnäppchen zu machen? In der Hagener Innenstadt hat man dazu ausgiebig Zeit, denn es gibt ein „Late-Night-Shopping“ bis 22 Uhr.
„Die City Gemeinschaft hat zum ,Hagen Friday’ aufgerufen und etwa 20 Händler in der Fußgängerzone beteiligen sich. Die beiden Einkaufspassagen machen zum Teil mit“, erläutert Wladimir Tisch. Darauf, ein zusätzliches Beiprogramm auf die Beine zu stellen, habe man verzichtet, sagt der City-Manager, „schließlich können die Stadtbesucher ja die Ladensonderöffnung gut mit einem Bummel über den Weihnachtsmarkt verbinden.“
Seit drei, vier Jahren ist der Begriff „Black Friday“ in aller Munde – auch bei Hagener Einzelhändlern und Kunden. Gemeint ist damit natürlich der Freitag nach „Thanksgiving“; der Feiertag wird in Amerika stets am letzten Donnerstag im November gefeiert.
Große Werbeschilder und -banner stechen ins Auge
In der Hagener Innenstadt stechen einem seit Tagen große Werbeschilder und -banner ins Auge. Nicht nur mit „Black-Friday“-Schnäppchen wird geworben, sondern auch mit Begriffen wie „Black Days“. Der Grund ist eine juristische Unsicherheit.
Zum Hintergrund: Im März 2018 beschloss das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) die vom Portal Black-Friday.de und weiteren Parteien beantragte Löschung der Wortmarke/ des Begriffs „Black Friday“. Auf die Beschwerde hin wurde im September 2019 vor dem Bundespatentgericht über die Markenlöschung mündlich verhandelt. Eine Entscheidung des Gerichts ist bis heute noch nicht ergangen.
Nach der ersten öffentlichen Erklärung scheint das Bundespatentgericht wohl aber keine komplette Löschung der Marke zu befürworten. Es wird vermutlich zwischen verschiedenen Anwendungsbereichen unterscheiden.
Knackpunkt: Selbst nach einer endgültigen Entscheidung durch das Bundespatentgericht steht den Beteiligten noch der Weg zum Bundesgerichtshof offen.
„Niemand kann zu diesem Zeitpunkt verbindlich sagen, ob die Wortmarke „Black Friday“ weiterhin Bestand hat“, resümiert Stephanie Erben, Handelsexpertin der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer. Abmahnungen seien also nach wie vor möglich, „wer den Begriff leicht verändert verwendet, fährt sicherer“, empfiehlt Stephanie Erben.
Einige Händler entscheiden spontan
Beim Gang durch die Hagener City fällt auf, dass einige Händler tatsächlich auf Nummer sicher gehen.
Der Anbieter von Damen- und Nachtwäsche „Yamamay“ zum Beispiel wirbt mit dem Begriff „Dark Friday“, der Bekleidungsfilialist Bonita mit „Black Week“ und das Bekleidungshaus Sinn mit „Black Weekend“.
Bis 2013 kaum bekannt
Vor 2013 hat der Normalbürger in Deutschland „Black Friday“ wahrscheinlich nur mit dem Börsencrash 1929 in Verbindung gebracht.
Für großangelegte Verkaufsaktionen wie heutzutage wurde der Begriff damals in Deutschland nicht gebraucht.
Wer sich an der verlängerten Öffnungszeit am Freitag, 29. November, beteiligt?
Unter anderem die Buchhandlung Thalia und die Parfümerie Douglas, beide haben Personal für die späten Abendstunden eingeplant, man wolle gegen 20/21 Uhr dann allerdings spontan entscheiden, ob sich eine Öffnung bis 22 Uhr lohne.
Ähnlich will auch Jochen Schleuter von Mode und Pelz Wolff 1782 verfahren, „wenn Kunden das Angebot nutzen – schön, wenn wenig los ist, werde ich gegen 20.30 Uhr das Geschäft schließen.“
Die Shops in der Volme-Galerie beteiligen sich nicht an der Zusatz-Öffnungszeit, sprich, sie können wie üblich bis 20 Uhr besucht werden. Ausnahme: Der Junge-Mode-Anbieter „New Yorker“ im Stadtfenster hat bis 22 Uhr geöffnet.
Die Geschäfte in der Rathaus-Galerie öffnen an besagtem Freitag statt bis 20 Uhr ausnahmsweise bis 21 Uhr.