Vorhalle. In Hagen-Vorhalle haben zwei Pkw gebrannt, es gab sogar einen Verletzten. Die Polizei ist sich sicher: Ein Serien-Brandstifter ist unterwegs.

Wieder hat es gebrannt, wieder ist es im Bereich Reichsbahnstraße/Revelstraße/Ophauser Straße in Vorhalle geschehen. Diesmal waren es zwei Pkw und es gab sogar einen Verletzten. Und jetzt spricht die Polizei auch öffentlich aus, was Anwohner längst vermuten. „Wir gehen davon aus, dass ein Serientäter unterwegs ist“, sagt Polizeisprecher Michael Siemes auf Anfrage der WESTFALENPOST.

Insgesamt zehn Brandstiftungen seien seit Anfang September registriert worden. „Der Täter hat sich immer weiter gesteigert, zuletzt waren es vier Fahrzeuge, die in Brand gesteckt worden sind“, so Siemes. „Es wurde immer nachts und immer vor oder am Wochenende zugeschlagen.“ Die Polizei sei schon in den vergangenen Tagen mit verstärkten Kräften in Vorhalle im Einsatz gewesen – bislang allerdings ohne Erfolg. Die Hintergründe für die Taten sind völlig offen.

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„Wir bitten daher auch die Bevölkerung um Mithilfe. Wem immer etwas Verdächtiges auffällt, sollte sofort die Polizei informieren“, sagt Polizeisprecher Michael Siemes. „Auch sehr niederschwellig, wenn Menschen scheinbar Beiläufiges bemerken.“ Das gelte auch für die vergangenen Wochen: Alle Beobachtungen seien für die Ermittler interessant.

Mehrere Fälle beschäftigen Polizei

Einige der Fälle, die die Polizei beschäftigen:

Sonntagfrüh standen um kurz nach Mitternacht ein VW Touran und ein 3er BMW in Flammen. Ein 37-Jähriger Anwohner, der selbst Löschversuche unternommen hatte, erlitt eine Rauchvergiftung.

Schon Ende Oktober waren zwei Pkw in dem Bereich in Flammen aufgegangen. Auch hier sind sich die Ermittler sicher: Sie gehen auf das Konto des Serientäters.

Gleiches gilt für zwei Brände in der Nacht zum 27. September: Um kurz nach Mitternacht war erst ein Dixie-Klo in der Reichbahnstraße in Brand gesteckt worden. Nur kurze Zeit später bemerkte eine Streifenwagenbesatzung nur wenige Häuser weiter in letzter Minute, dass der Vorderreifen eines Nissans brannte. Die Polizisten konnten den Brand mit einem Feuerlöscher bekämpfen.

Auch in die Serie passt nach den Erkenntnissen der Ermittler ein Brand in der Revelstraße in der Nacht zum 14. Oktober: Der mit Holzpaletten beladene Aufbau eines Lkw ging auf einem Firmengelände in Flammen auf. Bei all den Taten hat sich inzwischen ein hoher Gesamtschaden angehäuft.

Bürger sind völlig verunsichert

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„Die Stimmung hier bei den Anwohnern in Vorhalle ist ziemlich mies“, sagt Michael Erdtmann, der selbst in der Nähe der drei betroffenen Straßen wohnt. „Die Leute haben Angst, nachts noch etwas draußen stehen zu lassen. Man hat Sorgen um sein Hab und Gut.“ Und selbst wenn die Versicherung die Schäden zahle, bleibe doch immer viel Ärger. „Da hat jeder Angst, dass er der nächste ist. Ich selbst habe schon neue Bewegungsmelder am Haus angebracht, um mich zu schützen.“

>> HINTERGRUND: Zwei weitere Brände

Zwei weitere Brände in Vorhalle haben in den vergangenen Wochen Polizei und Feuerwehr beschäftigt. Auch hier prüfe man einen Zusammenhang zu den Taten des mutmaßlichen Serien-Brandstifters, so Polizeisprecher Michael Siemes. Doch da die Brandorte etwas weiter weg lägen, sei ein Zusammenhang eher unwahrscheinlich.

Konkret handelt es sich um den Brand eines Wohnwagens auf dem Campingplatz Baukey am Harkortsee. Das Feuer am 23. September hatte auch umliegende Wohnwagen beschädigt. Am 9. November stand dasfeueralarm- vereinsheim in hagen brennt komplett nieder in Flammen und wurde völlig zerstört.

Hinweise an die Polizei an die 02331/9862066 oder in dringenden Fällen die 110.