Die Stadt Hagen will eine radikale Wende in der Winkraftplanung vollziehen. Das kann der richtige Weg sein, kommentiert Michael Koch.
Da muss man schon schlucken: Über Jahre sind Tausende Blätter Papier erarbeitet und gedruckt worden. Unzählige Stunden wurde diskutiert. Und immer wieder wurde auch das Szenario bemüht: Wenn wir keine Vorrangflächen haben, dann droht die Verspargelung der Landschaft.
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Und das alles soll nun nicht mehr wichtig sein? Ja, vielleicht ist dieser durchaus radikale Schritt wirklich der richtige. Zuletzt war die Situation so verfahren, dass ohnehin kein Konsens mehr zu erreichen war zwischen den Windkraftgegnern und denen, die die Windkraft fördern wollen oder – was durchaus legitim ist – daran verdienen wollen.
Natürlich muss sich erst beweisen, ob Baudezernent Henning Keune Recht hat mit seiner Einschätzung, dass wir nicht von Investoren überrollt werden und dass die gesetzlichen Regelung, die nun greifen werden, auch genug Restriktionen beinhalten, so dass es nicht zu einem Wildwuchs kommen wird. Aber vor allem ist das Ende der Debatte über die Vorrangzonen eine Einladung an alle Seiten: Jetzt abrüsten, vielleicht auch mal auf die Argumente der anderen Seite eingehen und versuchen, im Einzelfall auch mit Investoren zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen.