Hagen. Gleich zwei Taxifahrer haben ein junger Mann und eine junge Frau in Hagen überfallen. Eines der Opfer leidet noch heute schwer.

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Sie überfielen im April an zwei Tagen hintereinander zwei Hagener Taxifahrer: Einmal mit gezücktem Brotmesser, einmal mit einer angeblichen „Aids-Spritze“. Ihre Beute: mal 40 Euro, mal 45 Euro. Ihr Urteil: Drei Jahre und vier Monate Gefängnis für die deutsche Frau (20), drei Jahre und zehn Monate Haft für ihren libanesischen Freund (21).

Das Landgericht ordnete für beide Angeklagten, die heroinabhängig sind, die Unterbringung in einer Drogenentziehungsanstalt an. Besonders schwere räuberische Erpressung, befand die 1. Strafkammer.

Vorsitzender Richter Jörg Weber-Schmitz lobte die Verurteilten: Sie hätten alles berichtet und nichts beschönigt, sich sogar bei den beiden Opfern entschuldigt. Der Vorsitzende tadelte aber auch die Taten: Einer der beiden Taxifahrer (68) sei durch den Überfall psychisch so sehr schwer betroffen, dass er nachts seinen Beruf nicht mehr ausüben könne.

Hals umklammert und gewürgt

Die beiden Drogenabhängigen waren einmal am Bahnhof, einen Tag später am Markt in ein Taxi eingestiegen. Sie setzte sich stets auf den Beifahrersitz, er jeweils direkt hinter den Fahrer. In beiden Fällen war Eilpe das Ziel. Kurz vor der Ankunft umklammerte der Angeklagte plötzlich mit beiden Armen den Fahrer am Hals, drückte zu und würgte ihn – während sie mit einem Messer oder einer Spritze drohte.